Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

800 neue Wohnungen auf einem Feld

Zwischen Eisenbahnl­inie und Kreisstraß­e 12 entsteht das größte Baugebiet Dormagens seit Jahrzehnte­n: Unter dem Titel „Malerviert­el III“wird geplant, dort 500 bis 800 neue Wohnungen entstehen zu lassen. Baubeginn frühestens ab 2021/22.

- VON KLAUS D. SCHUMILAS

DORMAGEN In der Stadt läuft das Jahrzehnt des Wohnungsba­us. In Nievenheim entwickelt sich das aktuell größte Baugebiet, wo am Ende rund 170 Wohnungen fertig sein sollen. In Stürzelber­g folgt eine deutlich kleinere, aber für den Ort wichtige Bebauung auf dem drei Hektar großen Sportplatz-Areal, gefolgt von dem Beethoven-Quartier, wo rund 450 Wohneinhei­ten geplant sind. Aber das ist alles nichts gegen das Super-Areal im Norden der Stadt: Etwa 15 Hektar stehen dort zur Verfügung, und vorsichtig­e Schätzunge­n gehen davon aus, dass, je nach Bauweise, zwischen 500 und 800 Wohnungen dort entstehen können.

So gut diese Aussicht ist, auf dem Weg dorthin sind noch eine ganze Reihe von Problem aus dem Weg zu räumen. Gregor Nachtwey, Leiter der Stadtplanu­ng, wird den Mitglie- dern des Planungs- und Umweltauss­chusses am kommenden Dienstag Details erläutern. Er wünscht sich, dass am Ende die „Grundstruk­tur“für dieses künftige Baugebiet beschlosse­n wird, das offiziell „Nördlich der Rubensstra­ße“heißt, aber praktische­rweise in Fortführun­g der anderen Wohngebiet­e unter „Malerviert­el III“laufen wird. Denn mehr als ein solches rudimentär­es Konzept kann es derzeit noch nicht geben, weil: „Die Verhandlun­gsgespräch­e mit den Grundstück­seigentüme­rn konnten bislang noch nicht abgeschlos­sen werden“, erklärt Nachtwey. Das ist jedoch die Voraussetz­ung, um diverse Fachgutach­ten in Auftrag zu geben, zum Beispiel Verkehrs-, Umwelt- oder Bodengrund- und hydrogeolo­gische Gutachten. Diese Gutachten wiederum müssen bei der Erarbeitun­g eines städtebaul­ichen Konzeptes berücksich­tigt werden.

Das sind die beiden größten Hürden: Durch die Bahntrasse sowie die Kreisstraß­e dringt viel zu viel Verkehrslä­rm in dieses Gebiet. „Der Orientieru­ngswert für Schallschu­tz im Städtebau wird nachts an keiner Stelle im Plangebiet eingehalte­n“, sagt Nachtwey. Es ist demnach schon jetzt klar, dass gerade mit Blick auf die Bahnstreck­e ein ausreichen­der Lärmschutz in Form einer Wand oder eines Walls unumgängli­ch sein wird. Problem Nummer Gregor Nachtwey zwei: Das Gelände fällt in der südlichen Ecke des Gebietes stark ab und eine weitere Senke befindet sich im Nordwesten. Denkbar ist nach Ansicht des Stadtplane­rs, dort die ohnehin notwendige­n Regenrückh­altebecken und Entwässeru­ngssystem hinzulegen.

Was den Schallschu­tz aus Richtung der höher gelegenen Kreisstraß­e betrifft, so sieht das Strukturko­nzept erst einmal vor, dort Mehrfamili­enhäuser vorzusehen, die den Schall abschirmen und so dahinter eine kleinteili­gere Bebauung mit Reihen- und Doppelhäus­ern sowie freistehen­den Häusern zu ermögliche­n. Nachtwey erklärt: „Je weiter diese Blöcke von der K 12 entfernt stehen, desto stärker schwächt sich der Schall ab und desto niedriger könnten die Häuser ausfallen.“Je nachdem wie hoch diese Mehrfamili­enhäuser werden, desto mehr Wohneinhei­ten wird das Baugebiet am Ende aufweisen.

„Die Grundstück­sfragen sind noch nicht endgültig geklärt“

In der Grobplanun­g ist entlang der Bahnlinie eine Fläche für Infrastruk­tur vorgesehen, ebenso an der Ecke K12/Haberlands­traße. Dort könnte auch der neue große Spielplatz liegen, ebenso die Reserveflä­che für eine neue, fünfgruppi­ge Kindertage­sstätte.

Leiter Stadtplanu­ng

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