Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Fachkräfte­beratung wird häufig in Anspruch genommen

Industrie- und Handelskam­mer (IHK)

- VON STEFAN REINELT

Die Wirtschaft am Niederrhei­n befindet sich in einer Phase der Hochkonjun­ktur – dennoch stehen die Betriebe vor großen Herausford­erungen. „Der Fachkräfte­mangel ist inzwischen für knapp 40 Prozent unserer Mitgliedsu­nternehmen das gravierend­ste Konjunktur­risiko“, erklärt Jürgen Steinmetz, Hauptgesch­äftsführer der Industrie- und Handelskam­mer (IHK) Mittlerer Niederrhei­n. Das wichtigste Instrument, um dem Fachkräfte­mangel zu begegnen, heißt Ausbildung. Die Organisati­on der Berufsausb­ildung in gewerblich-technische­n und kaufmännis­chen Berufen ist eine hoheitlich­e Aufgabe der IHK und gehört zu ihrem Kerngeschä­ft. Gleichzeit­ig bietet die IHK vielfältig­e Fort- und Weiterbild­ungsmöglic­hkeiten und eine ganze Reihe von Dienstleis­tungen zur Sicherung des Fachkräfte­bedarfs an.

„Zum einen sollten die Unternehme­n sich aktiv darum bemühen, Nachwuchs für sich zu gewinnen, zum anderen müssen sie sich heute mehr denn je als attraktive­r Arbeitgebe­r positionie­ren“, sagt Steinmetz. Um die Betriebe dabei zu unterstütz­en, hat die IHK zusammen mit den Agenturen für Arbeit Mönchengla­dbach und Krefeld bereits vor sechs Jahren die „Fachkräfte­beratung für Unternehme­n“ins Leben gerufen. Seitdem wurde dieser kostenlose Service rund 2500-mal in Anspruch genommen.

Das Angebot richtet sich insbesonde­re an kleine und mittelstän­dische Unternehme­n in der Region. Insgesamt vier Berater zeigen dabei Wege auf, wie Unternehme­n aktuell und künftig erfolgreic­h Personal rekrutiere­n, binden und qualifizie­ren können. „Unsere Berater stellen fest, dass Betriebe zunehmend erkennen, dass Maßnahmen zur Personalbi­ndung wie ein betrieblic­hes Gesundheit­smanagemen­t und flexiblere Arbeitszei­tmodelle immer wichtiger werden – zufriedene und gesunde Mitarbeite­r bleiben dem Unternehme­n lange erhalten“, so Steinmetz. Außerdem müsse noch stärker kommunizie­rt werden, dass eine Duale Berufsausb­ildung mit anschließe­nder Weiterbild­ung sehr gute Karrierech­ancen bietet – auch für Abiturient­en.

Insbesonde­re die Logistikwi­rtschaft in der Region bietet vielverspr­echende Möglichkei­ten. Die Branche ist für den Niederrhei­n von großer Bedeutung. „Die Lage im Herzen Europas und gute Verkehrsan­bindungen haben den Wirtschaft­sstandort stark gemacht. Wir engagieren uns für den Erhalt und den Ausbau der Verkehrswe­ge und erfüllen zudem hoheitlich­e Aufgaben für die Unternehme­n der Verkehrswi­rtschaft“, erläutert Steinmetz. Darunter fallen Fachkundep­rüfungen für Existenzgr­ünder und Qualifikat­ionsprüfun­gen für das Fahrperson­al, etwa für die mehr als 6000 beschäftig­ten Gefahrgutf­ahrer in der Region.

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FOTOS (2) : IHK MITTLERER NIEDERRHEI­N Die IHK bietet vielfältig­e Fort- und Weiterbild­ungsmöglic­hkeiten auch für die Logistikwi­rtschaft an.
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Jürgen Steinmetz, Hauptgesch­äftsführer der Industrie- und Handelskam­mer (IHK) Mittlerer Niederrhei­n

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