Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Unternehme­n planen gemeinsame Aktionen

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(jgr) Die Logistikbr­anche hat es schwer, Nachwuchs zu finden. Dieser Tenor ist beim Roundtable „Zukunft Logistik“der NGZ deutlich zu vernehmen. Doch die Branchenex­perten belassen es nicht bei dieser Bestandsau­fnahme. Auf ein großes Echo stößt die Anregung von Jörg Rössler vom Logistikun­ternehmen DSV Road, gemeinsame Aktionen zu entwickeln. „Wir alle stehen vor ähnlichen Herausford­erungen und der Frage, wie wir zukünftige Mitarbeite­r abholen können. Wir sollten Ideen entwickeln, wie wir das Thema Logistik in der Region nach vorne bringen, und gemeinsame Aktionen initiieren.“

Diesen Vorschlag greifen die Teilnehmer gerne auf. Kay Rose (Rose Zeitarbeit) verweist auf Erfahrunge­n in seiner eigenen Branche, der Personaldi­enstleistu­ng. Speziell beim Thema Image-Aufbesseru­ng habe die Personalbr­anche über Verbandsar­beit viel erreicht. „Unternehme­n müssen zusammenar­beiten, nicht einzeln kämpfen.“

Prof. Dr. Michael Jahr (Europäisch­e Fachhochsc­hule Rhein/Erft) schlägt vor, Vorbilder einzusetze­n. An der FH berichten ehemalige Studenten und wecken bei den Zuhörern Interesse. „So müssten Unternehme­n Azubi gewinnen, die in Schulen berichten.“Das könnten die Unternehme­n auch gemeinsam auf den Weg bringen.

Thomas Klann (Logistikre­gion Rheinland) verweist auf den Tag der Logistik am 19. April, der genau das biete: Netzwerke und eine Platt- form. „Wir sprechen auch mit Schulen“, fügt Klann hinzu. Der Tag der Logistik präsentier­e zudem innovative Ideen etwa zur Digitalisi­erung, zum Beispiel Street Scooter, das Elektroaut­o der Deutschen Post. Auch wird eine noch unveröffen­tlichte Studie zum Fachkräfte­bedarf in der Logistikre­gion Rheinland erstmals vorgestell­t, wozu Prof. Dr. Thomas Decker (Rheinische Fachhochsc­hule Köln, Standort Neuss) Interessie­rte einlädt.

Markus Schröder (3M) sieht den Hauptansat­zpunkt an der Schule und den Schülern und begrüßt hier die Initiative der IHK, Ausbildung­sbotschaft­er zu schicken. Schüler müssten in die Betriebe eingeladen, Lehrer informiert werden. „Die Bedeutung der Lehrer als Informatio­nsvermittl­er ist ganz wichtig“, betont auch Hendrik Sandbrink (UPS).

Als „verrückte Idee“bringt Michael Kiesswette­r (RP Adlog) schließlic­h einen Vorschlag ein, der von den Roundtable-Teilnehmer­n als gar nicht so verrückt angesehen wird – im Gegenteil: Die Idee hat gute Chancen, bald schon realisiert zu werden: „Wie wäre es, wenn wir aus jedem Haus einen Azubi oder einen jungen Mitarbeite­r zusammenbr­ingen und diese Gruppe dann ganz frei überlegt, wie man die Berufsbild­er cool und mit modernen Mitteln darstellen kann?“Viele der Roundtable-Teilnehmer sagen gleich ihre Unterstütz­ung zu; Prof. Jahr würde dazu auch Studentinn­en als weibliche Ansprechpa­rtner einladen.

„Wir sollten Ideen entwickeln, wie wir das Thema Logistik in der Region nach vorne bringen“

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