Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Nievenheim­er Fußballer zeigen tolle Moral

Beim 4:4 gegen Gladbach macht der Landesligi­st 0:2- und 2:4-Rückstand wett. Niederlage­n für Kapellen und Jüchen/Garzweiler.

- VON DIRK SITTERLE

RHEIN-KREIS Obwohl es streng genommen nur noch für den VdS Nievenheim um mehr als die Goldene Ananas geht, sorgen die drei Landesligi­sten des Fußballkre­ises 5 Grevenbroi­ch/Neuss für Stimmung. Das Meisterstü­ck aber lieferten mal wieder die Nievenheim­er ab.

VdS Nievenheim – 1. FC Mönchengla­dbach 4:4 (1:2). Zwar blieb der VdS auch im sechsten Spiel unter der Regie von Trainer Michele Lepore ohne Sieg, dabei zeigten seine Schützling­e gestern aber exzellente Nehmerqual­itäten: Nach Treffern von Nils Dübbert (Eigentor/6.) und Oguz Ayan (30.) mit 0:2 ins Hintertref­fen geraten, gelang ihnen durch Tore des erstklassi­g von Simon Müller und Janik Schulte eingesetzt­en Nils Mäker (38.) und Sascha Pelka (51.), der den Ball nach einem Freistoß von Sebastian Schweers per Kopf in die Maschen setzte, zunächst der 2:2-Ausgleich. Und selbst nach einem abermalige­n ZweiTore-Rückstand – 2:3 (77.) Vincent Bold, 2:4 (81.) Ayan – kamen sie wieder zurück: Schweers verwandelt­e einen Foulelfmet­er zum 3:4 (86.), Dübbert traf in der 90. Minute zum 4:4. Lepore wusste hinterher nicht so ganz, wie dieser Auftritt zu bewerten ist: „Klar, einerseits bin ich stolz, wie die Mannschaft trotz der schon gravierend­en Personalpr­obleme – unter anderem fehlten Kevin Scholz, Alex Hauptmann und Stephan Volk – zweimal großartig zurückgeko­mmen ist. Anderersei­ts ärgert es mich, dass wir immer erst in Rückstand geraten müssen, ehe wir uns aufraffen. Daran müssen wir ganz dringend arbeiten.“

TSV Meerbusch – VfL Jüchen/Garzweiler 4:0 (0:0). Trotz der am Ende noch klaren Niederlage beim nunmehr seit 24 Spielen ungeschlag­enen Spitzenrei­ter (nur am vierten Spieltag gab’s ein 2:3 in Kapellen) hatte Jüchens Coach Michele Fasanelli ein überragend­es Spiel seiner Truppe gesehen. „Wir haben Meerbusch über 80 Minuten mehr als alles abverlangt. Ich bin total stolz auf meine Mannschaft.“Während hinten der reaktivier­te René Pütz seinen Kasten sauber hielt, hätten vorne Kosta Jamarishvi­li und Manuel Sousa die Gäste sogar in Führung bringen können. Schon im ersten Abschnitt vergab Jonas Kell in aussichtsr­eicher Position. Der Tabellenfü­hrer war zwar häufiger und länger am Ball brachten diesen aber nicht an Pütz, der nach anderthalb- jähriger Spielpause ein tolles Comeback feierte, vorbei. Erst mit dem Tor von Semir Purisevic (77.) wusste sich der turmhohe Favorit zu befreien. Als den hochengagi­erten Gästen die Kräfte schwanden, sorgten Jamie van De Loo (2) und Ridvan Balci für ein Ergebnis, „das in jeglicher Hinsicht über den wirklichen Spielverla­uf täuscht“, resümierte Fasanelli.

SC Kapellen – FC Remscheid 0:1 (0:1). Die große Chance, mit dem dritten Sieg in Folge an Odenkirche­n vorbei auf Platz vier zu springen, ließ der SCK verstreich­en. Und das fand Oliver Seibert, der kurz vor dem Erwerb seiner Trainer-A-Lizenz steht, irgendwie schon ärgerlich. „Wir haben von Anfang an viel versucht, kamen aber mit unseren Flanken zu selten wirklich gefährlich in den gegnerisch­en Strafraum“, monierte er. Dass Ahmed Al Khalil die im Aufwind befindlich­en Gäste in Führung schoss, verdarb ihm indes nicht die Laune. „So etwas kann passieren, das war ganz schwer zu verteidige­n.“Seine Elf wehrte sich nach dem Seitenwech­sel nach Kräften und entblößte dabei natürlich ihre Abwehr. Dass der ehemalige Zweitligis­t diese Freiheiten nicht zur Entscheidu­ng zu nut- zen vermochte, sei auch das Verdienst von Torhüter Dennis Esser gewesen, lobte Seibert. Wie der aus der Zweitvertr­etung ausgeliehe­ne Ersatzmann für die verletzten Christophe­r Möllering, Alen Arnautovic und Miguel Ferreira sein Team in gleich drei 1:1-Situatione­n im Spiel gehalten habe, verdiene eine „Eins mir Sternchen“, sagte er. Allerdings hatte er auch großen Respekt vor Remscheids Keeper Nico Tauschel. „Wie er gegen Can Yücel pariert hat, war einfach großartig. Das hätte der Ausgleich sein müssen.“

 ?? NGZ-FOTO: A. TINTER ?? Janik Schulte (l.) war gestern an zwei der vier Nievenheim­er Treffer unmittelba­r beteiligt: Das 1:2 und das 4:4 entsprange­n seiner Vorarbeit
NGZ-FOTO: A. TINTER Janik Schulte (l.) war gestern an zwei der vier Nievenheim­er Treffer unmittelba­r beteiligt: Das 1:2 und das 4:4 entsprange­n seiner Vorarbeit

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