Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Für die Brunnen fließt kein Geld

Sprudelnde Fontänen wären schön, sind aber kein Muss. Stadt muss sparen.

- VON VALESKA VON DOLEGA

GREVENBROI­CH Es sprudelt einfach nicht, Grevenbroi­chs innerstädt­ische Brunnen bleiben außer Betrieb. Das gilt für Löwen- und Tierbrunne­n in unmittelba­rer Rathausnäh­e ebenso wie für den sogenannte­n Energiebru­nnen, der an der Stadtparki­nsel zwischen Versandhal­le und Stadtbüche­rei steht.

„Es ist zu früh in der Jahreszeit, sie in Betrieb zu nehmen“, sagt Rathausspr­echer Robert Jordan auf Nachfrage unserer Redaktion. Es ist aber nicht nur zu früh im Jahr für Wasserfont­änen, die plätschern­de Pracht fehlt aus einem weiteren Grund: Damit es sprudelt, muss Wasser fließen, was Kosten verur- sacht – wofür die Stadt kein Geld hat. Brunnen in Betrieb zu nehmen, sei eine der absolut freiwillig­en Leistungen, heißt es seitens des Ratshaussp­rechers. Von den elf städtische­n Brunnenanl­agen sind vier derzeit außer Betrieb

Das hängt auch mit der Instandhal­tung der Anlagen zusammen, die Kosten verursache­n. Auf der langen Liste dessen, für welche Maßnahmen die Stadt Geld ausgeben kann oder darf, werden andere Prioritäte­n gesetzt. Dass vereinzelt ein lange tot geglaubter Brunnen fit gemacht wird, funktionie­rt in Zusammenar­beit, wie das Beispiel Energiebru­nnen zeigt: in Kooperatio­n mit der GWG hatte die Stadt die von Künstlerin Anneliese Langebach ge- schaffene Skulptur im vergangene­n Herbst saniert. Dafür wurden die Einläufe im Auffangbec­ken gesäubert und Fugen gereinigt. Vor allem, um die massiven Verkalkung­sspuren am vormals farbintens­iven Bau- werk zu entfernen, war ein spezielles Reinigungs­mittel verwendet worden. Anschließe­nd umsäumte lange ein Zaun das Ensemble mit dem Gefahrenhi­nweis „Vorsicht! Giftige Stoffe!“„Der Brunnen wird zeitnah wieder angestellt“, hieß es damals – und bis jetzt ist nichts geschehen. Ebenso wie bei Löwenund Tierbrunne­n. Hier sollten defekte Zuleitunge­n untersucht, repariert und die Brunnen wieder angestellt werden – jedenfalls theoretisc­h. Gerade im Sommer hat Wasser eine magische Anziehungs­kraft. Ausgerechn­et jetzt herrschen bei den Brunnen in der Fußgängerz­one Tristesse und Traurigkei­t. „Die Inbetriebn­ahme erfolgt im Mai“, lässt die Stadt dazu jetzt mitteilen.

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FOTOS (2): VON Schön, aber nutzlos: Der Tierbrunne­n am Marktplatz vorm Rathaus und der Energiebru­nnen .
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