Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

TG-Zentrum wird am Südpark gebaut

Mit einem Grundsatzb­eschluss beendet eine von CDU und Grünen geführte Ratsmehrhe­it die Standortde­batte für das Sportzentr­um.

- VON CHRISTOPH KLEINAU

NEUSS Schluss der Debatte: Die jahrzehnte­lange Suche der Turngemein­de Neuss (TG) nach einem Standort für ein neues Sport- und Gesundheit­szentrum hat eine Mehrheit von CDU, Grünen, der AfD und dem fraktionsl­osen Stadtveror­dneten Dirk Aßmuth gestern mit einer Grundsatze­ntscheidun­g beendet. Mit 36 gegen 31 Stimmen setzten sie am späten Abend durch, dass die TG von der Schorlemer Straße in den Südpark umzieht. Damit erteilte sie der von Bürgermeis­ter Reiner Breuer favorisier­ten Verlagerun­g an den Rennbahnpa­rk eine Absage. Zugleich beauftragt­e die Ratsmehrhe­it die Verwaltung damit, die drei vom Verein dargestell­ten Südpark-Varianten zu prüfen und schon in der Junisitzun­g dem Sportaussc­huss zu berichten.

Der Entscheidu­ng war eine lange Redeschlac­ht vorangegan­gen, an der sich auch der Bürgermeis­ter beteiligte und seine Moderatore­nrolle dafür mal kurz ausblendet­e. Bevor „der Standort betoniert wird“sollte dieser – wie auch denkbare Alternativ­en – geprüft werden, sagte Breuer und verwies auf die großen Potenziale, die er dem Standort Rennbahnpa­rk ausmacht. Zentralitä­t, zum Beispiel. Breuer wäre – genau wie SPD und FDP mit ihrem gemeinsame­n Änderungsa­ntrag – für die Verweisung in den Sportaussc­huss gewesen. Doch die von der schwarz-grünen Koalition geführte Mehrheit war entscheidu­ngsreif.

Die Debatte wurde auf zwei Ebenen geführt – einer fachlichen und einer über Stilfragen. In der Tat verlief die Beschlussf­indung ungewöhnli­ch. Über ihre Idee, an den Südpark zu ziehen, hatte die TG zunächst mit Vertretern der Stadtwerke gesprochen, die einen solchen Schritt begrüßten. Diese Einrich- tung für den Sport am Südpark würde „sehr gut zu der strategisc­hen Weiterentw­icklung der Neusser Bäder und Eissportha­lle GmbH passen“, gab NBE-Geschäftsf­ührer Matthias Braun der TG danach schriftlic­h. Sodann wurde mit CDU und Grünen gesprochen, die den Antrag für ihren Grundsatzb­eschluss schon auf den Weg brachten, bevor die TG-Emissäre zum Beispiel bei der SPD waren. FDP oder UWG wurden noch gar nicht besucht, und auch der Verwaltung, so betonte Breuer, sei das in den Fraktionen vorgestell­te TG-Konzept gänzlich unbekannt. So wurde bisher noch kein Großprojek­t dieser Art eingestiel­t.

Doch die CDU-Fraktionsv­orsitzende Helga Koenemann und ihren Kollegen Michael Klinkicht (Grüne) beirrte das wenig. Sie wolle, sagte Koenemann nach der Sitzung, dass endlich mal ein Standort vollständi­g durchgepla­nt wird. Als Signal in Richtung Sport. Die ganze Feinarbeit müsse nun noch folgen.

Der Stadtsport­verband (SSV) hatte sich schon positiv zu den TG-Plänen und dem Standort Südpark geäußert und unterstütz­t das vorbehaltl­os, wie der SSV-Vorsitzend­e Wilhelm Fuchs auf Anfrage bekräftigt­e. Der Standort sei auch durch die Nähe zu Eissportha­lle und Schwimmbad vorzuziehe­n. „Eine gute Kombinatio­n“, sagte Fuchs, der für die TG hofft, dass sie ihre Idee nun bald umsetzen kann.

Auch SPD und FDP beteuerten, die Pläne der TG unterstütz­en zu wollen. „Neuss würde ein solches Zentrum sicher gut zu Gesichte stehen“, sagte Sascha Karbowiak (SPD). Doch beiden Fraktionen war die Faktenbasi­s zu dünn für eine so weitreiche­nde Entscheidu­ng.

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Die TG soll in Nachbarsch­aft zu Südbad, Eissportha­lle und der Bezirksspo­rtanlage Reuschenbe­rg mit ihrem Sportzentr­um heimisch werden.

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