Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Drei Schulen unter einem Dach zu teuer

Die Stadt plant um: Um viel Geld zu sparen, wird der Lernort Horrem anderthalb Jahre später fertig.

- VON KLAUS D. SCHUMILAS

DORMAGEN Die Tücke liegt im Detail: Das erfuhren die Mitglieder des Betriebsau­sschusses Eigenbetri­eb am Donnerstag Abend. Die beiden Diplom-Ingenieure Norbert Brauer und Andreas Bischoff stellten ihnen den aktuellen Sachstand für die großflächi­gen Sanierungs- und Baummaßnah­men im Bereich der Sekundarsc­hule, der Realschule am Sportpark und beim Lernort Horrem vor. Mit dem ernüchtern­den Ergebnis, dass der bisher vorgesehen­e Weg nicht weiter beschritte­n wird, weil er schlichtwe­g zu teuer ist. Auf 850.000 Euro veranschla­gen die beiden Projektste­uerer die Kosten für den notwendige­n Umbau in der Realschule, damit für eine Übergangsz­eit Sekundarsc­hüler und

„Viel Geld, weil die Realschule in zwei Jahren abgerissen wird“

Tanja Gaspers

Städtische Beigeordne­te

Schüler der Christoph-RensingSch­ule dort einziehen können, um Platz zu schaffen für die Umbauten an den Standorten. „Viel zu viel Geld, weil die Realschule zwei Jahre später ohnehin abgerissen wird“, sagte Beigeordne­te Tanja Gaspers.

Über diese Einschätzu­ng herrschte schnell Konsens bei den Politikern, weil der Plan B, den Brauer/Bischoff präsentier­ten, mit 138.000 Euro deutlich günstiger ist. Mit dieser Botschaft kann die Verwaltung erst mal weiter planen, aber eine abschließe­nde Entscheidu­ng soll nach Gesprächen in den Fraktionen erst im Stadtrat Anfang Mai fallen. Ihre Meinung wird dann bedeuten, dass der Lernort Horrem – ein Landesproj­ekt, das Grundschul­e, Kita und OGS unter einem Dach klaus.schumilas@

ngz-online.de

vorsieht – erst viel später begonnen und fertig wird: Laut aktualisie­rtem „Zeitstrahl“im September 2021 statt Februar 2020. Beginn des Projektes in Horrem wäre demnach Januar 2020 statt Oktober dieses Jahres. Die von der neuen Entwicklun­g stark betroffene Adelheid Rothenburg, Rektorin der Christoph-Rensing-Schule, reagiert gelassen: „Es ist sicherlich sinnvoll. Wenn der Lernort dann sinnvoll umgesetzt wird, ist es in Ordnung. Nur wenn währenddes­sen abgespeckt werden sollte oder ähnliches, dann werde ich sauer.“Immerhin ergibt sich aus der veränderte­n Planung für die Rensing-Schule, dass sie dann in ein sehr wahrschein­lich leeres Realschul-Gebäude ziehen kann. Zu diesem Zeitpunkt ist sie ausgelaufe­n, der letzte Jahrgang ist 2019 weg, ferner sollen alle Gebäudetei­le der Sekundarsc­hule im August 2019 fertig sein. Selbst bei einer Verzögerun­g wäre ausreichen­d Platz in diesem Gebäude.

Die hohen Kosten ergaben sich im Wesentlich­en mit 510.000 Euro durch Umbauten. Hinzu kämen Brandschut­z, eine neue Schließanl­age und andere Positionen. Die ei- gentlichen Umbaukoste­n betragen hingegen nur 83.000 Euro, wenn der Umzug zu einem späteren Zeitpunkt erfolgt. Zum Beispiel würde dann Geld für das Aufstellen eines Raumcontai­ners eingespart. Die Beigeordne­te Gaspers erklärte, dass sie aufgrund der Verzögerun­g beim Lernort sofort Kontakt mit dem Land als Zuschussge­ber aufgenomme­n hat.

Das Land Nordrhein-Westfalen übernimmt 70 Prozent der Kosten für den nach aktueller Schätzung 9,7 Millionen Euro teuren Lernort sowie 90 Prozent beim Neubau einer

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ARCHIV: L. HAMMER Es wird nichts aus dem ursprüngli­chen Plan, das unter dem Dach der auslaufend­en Realschule am Sportpark Schüler von drei Schulen untergebra­cht werden. Die Kosten für diese Übergangsl­ösung wären zu hoch.

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