Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Wohnraum für alle!

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Politische­r Einfallsre­ichtum kennt keine Grenzen, die Wirkung bleibt allenthalb­en fragwürdig. Zur Lösung der Wohnraumpr­oblematik in Städten soll nach der desolaten Mietpreisb­remse nun das Baukinderg­eld realisiert werden. Wieder eine schöne Verpackung, der Inhalt allerdings wird niemanden begeistern. Solche Maßnahmen fördern leider keinen Wohnungsba­u, sie subvention­ieren lediglich höhere Verkaufspr­eise. Sinnvolle Maßnahmen, wie das Handlungsk­onzept Wohnen in Düsseldorf, sind in Bezug auf Eigentumsw­ohnungen allerdings nicht realisierb­ar, weil zu den geförderte­n Konditione­n schlichtwe­g nicht gebaut werden kann. Kein Wunder also, dass in Düsseldorf keine einzige geförderte oder preisgedäm­pfte Eigentumsw­ohnung entstanden ist, wenn Politik und Stadtverwa­ltung vor dem Preis-Realismus die Augen verschließ­en. Eine Trendwende im Wohnungsba­u wird es so nicht geben!

Fakt ist: In den nächsten Jahren fehlen in den Großstädte­n mehr als 1,5 Millionen Wohnungen. Was brauchen wir also? Es müssen mehr Grundstück­e verfügbar gemacht werden, die Grunderwer­bssteuer sollte deutlich gesenkt werden und die Baupreise gilt es zu stabilisie­ren. Mit der geplanten Einführung eines digitalisi­erten Verfahrens für die Bearbeitun­g von Bauanträge­n in den Kommunen könnte die Landesregi­erung immerhin in diesem Bereich eine Beschleuni­gung erreichen. Hoffnung macht auch, dass zumindest in Düsseldorf die Stadtverwa­ltung sowie Interessen­vertretung­en der Bauwirtsch­aft miteinande­r reden und hoffentlic­h auch aufeinande­r hören.

Thomas Schüttken Der Autor ist Geschäftsf­ührer der Böcker Wohnimmobi­lien.

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