Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Lions Club wirbt mit Förderpreis für das Ehrenamt
Auszeichnung für Flüchtlingshelferin, Ringerchef und Feuerwehr. Schirmherr Gröhe: „Gesellschaft braucht Vorbilder.“
NEUSS Drei Preisträger, die das breite Spektrum des Ehrenamtes bewusst machen: Eine junge Frau, die als Flüchtling jetzt selbst anderen Flüchtlingen hilft; ein alter Vereinsfunktionär, der Sport als sozialpolitische Aufgabe der Gesellschaft versteht, und die Feuerwehr, die als leistungsstarke Gemeinschaft einen Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge ehrenamtlich erfüllt. Für den Abgeordneten Hermann Gröhe MdB steht das Trio, das den „Förderpreis Ehrenamt“des Lions Club Neuss erhielt, für die „Vielseitigkeit des Ehrenamtes“, und Gröhe, selbst LionsMitglied und Schirmherr des Wettbewerbs, fügte mit Blick auf Tara Khairee (Integrationslotsin), Hermann-Josef Kahlenberg (Ehrenvorsitzender KSK Konkordia Neuss) und Stefan Meuter (Vorsitzender des Verbandes der Feuerwehren im Rhein-Kreis) hinzu: „Unsere Gesellschaft braucht Vorbilder wie Sie.“
Zum fünften Mal lobte der Lions Club Neuss seinen mit insgesamt 1500 Euro dotierten „Förderpreis Ehrenamt“aus; aus allen Vorschlägen wählte eine Jury drei Preisträger aus, die jeweils Lob, Anerkennung, Urkunde und 500 Euro erhielten. Die Laudatio bei einer kleinen Feierstunde im Restaurant Essenz im Gesellschaftshaus der Bürgergesellschaft hielt Joachim Wahode, Vorsitzender des Lions-Fördervereins. Zielsetzung des Förderpreises sei es, so Wahode, die geleistete ehrenamtliche Arbeit zu würdigen, gleichzeitig zur Nachahmung anzuregen und „die ehrenamtliche Arbeit als wichtige Säule in unserer Gesellschaft herauszustellen“. Zu den ersten Gratulanten zählte Lions-Vizepräsident Andreas Schwarz, der den Präsidenten Thomas Nickel vertrat.
Preisträgerin Tara Khairee wurde 1992 als Flüchtlingskind iranischkurdischer Eltern im Irak geboren. Seit ihrer Flucht 2015 nach Deutschland engagiert sie sich für andere Flüchtlinge, zum Beispiel im Café International, im Raum der Kulturen und im Verein Tandem-Treff. Sie spricht fließend Deutsch und möchte Jura studieren. HermannJosef Kahlenberg (73) hat sich seit 60 Jahren dem Ringersport und dem KSK Kondordia Neuss verschrieben. Er erhielt den Preis für sein Lebenswerk. Für den dritten Preisträger, die Feuerwehren, arbeiten kreisweit 2300 Mitglieder, deren größter Teil sich ehrenamtlich neben dem Beruf engagiert. Ihren gesellschaftlichen Auftrag skizzieren vier Schlagworte: Retten, Löschen, Bergen, Schützen.