Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Mission erfüllt

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Als Nils Hofferbert nach 48 Sekunden in der Verlängeru­ng des entscheide­nden Play-off-Spiels um den Bundesliga-Aufstieg den 3:2-Siegtreffe­r für die DJK Holzbüttge­n erzielte, brachen bei den Gästen alle Dämme. „Die Fans und die Spieler von der Ersatzbank sind sofort auf das Feld gestürmt und lagen sich in den Armen“, beschreibt Philip Jesse, Abteilungs­leiter der DJK-Floorballe­r, die Momente direkt nach dem Siegtor. „Ich habe bei einigen Spielern auch Tränen gesehen. Das war schon sehr ergreifend“, sagt Jesse weiter.

Er selbst konnte auch nicht sofort begreifen, was die Mannschaft in der Hansestadt zuvor geleistet hatte. „Das ist schon ein unbeschrei­bliches Gefühl. Bei der Rückfahrt sind auch einige Kästen Bier getrunken worden, den Rest darf ich nicht verraten“, sagt er schmunzeln­d. Noch am Tag zuvor war die Stimmung bei der DJK am Tiefpunkt. „Nach der deutlichen Niederlage waren die Jungs schon ein bisschen am Boden zerstört“, schildert Jesse.

Die DJK verlor das zweite Play-offSpiel gegen TV Eiche Horn Bremen 5:9 und alles deutete darauf hin, dass das Entscheidu­ngsspiel einen Tag später ebenfalls verloren geht. „Das war eine schwierige Situation, wir mussten die Spieler in nicht einmal 24 Stunden wieder aufbauen“, sagt Jesse. Und das hat tatsächlic­h geklappt, denn schon am nächsten Morgen war die Stimmung wieder gut. „Wir haben uns abends im Hotel noch einmal an unseren Weg bis zum Finalspiel erinnert und uns gemeinsam eingeschwo­ren“, so Jesse: „Die Jungs sind mit der nötigen Lockerheit ins Spiel gegangen.“

Im entscheide­nden Spiel zeigte die DJK wieder ein anderes Gesicht und siegte am Ende dank zweier überragend­er Spieler: Keeper Jan Saurbier brachte die Bremer Offensive mit zahlreiche­n Glanztaten zur Verzweiflu­ng, Nils Hofferbert spielte einmal mehr groß auf und avancierte zum Matchwinne­r. Im Anschluss an das Finale wurde der U19-Nationalsp­ieler zum besten Scorer der abgelaufen­en Saison ausgezeich­net. „Ohne die vielen Tore von Nils hätten wir das wahrschein­lich nicht geschafft, das muss man so klar sagen. Er ist ein Jahrhunder­t-Talent und wir hoffen, dass er auch in der kommenden Saison bei uns spielt“, sagt Jesse. Hof- Philip Jesse ferbert hat bereits Anfragen aus der Schweiz vorliegen. „Eine abschließe­nde Entscheidu­ng ist aber noch nicht gefallen“, sagt Jesse.

Die DJK spielt also in der kommenden Saison erstmals in der noch jungen Vereinsges­chichte in der Bundesliga. „Wenn man sieht, dass wir vor neun Jahren ganz unten waren und eigentlich nur auf den Sack bekommen haben, ist das schon Wahnsinn“, erklärt Jesse seine Gefühlslag­e und spricht den anderen Verantwort­lichen und Spielern des Klubs aus der Seele. „Da sind einige dabei, die auch vor neun Jahren schon hier waren und einen langen Weg hinter sich haben“, sagt Jesse.

2019 feiert die DJK Jubiläum, der Aufstieg in die höchste deutsche Spielklass­e kommt damit gerade recht. „Wir genießen das jetzt erst einmal, dann planen wir die kommende Saison“, sagt Jesse. Der Abteilungs­leiter kündigt an, „zwei, drei neue Spieler“zu verpflicht­en, denn die Bundesliga sei noch einmal ein „ganz anderes Level“. Und auf diesem Level muss sich die DJK nun künftig beweisen.

„Ich habe bei den Spielern auch Tränen gesehen. Sehr ergreifend“ DJK-Abteilungs­leiter

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