Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Regierung senkt Wachstumsp­rognose für 2018 leicht

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BERLIN (mar) Bundeswirt­schaftsmin­ister Peter Altmaier (CDU) feiert heute Premiere: Erstmals wird der frühere Kanzleramt­sminister die neue Konjunktur­prognose der Bundesregi­erung vorstellen. Altmaier wird die bisherige Vorhersage für das laufende Jahr leicht von 2,4 auf 2,3 Prozent Wachstum korrigiere­n, erfuhr unsere Redaktion aus Regierungs­kreisen. Für 2019 hatte die Regierung im Herbst noch 1,7 Prozent Wachstum prognostiz­iert. Diese Vorausscha­u dürfte Altmaier leicht an- heben. Die führenden Wirtschaft­sforschung­sinstitute hatten vergangene Woche 2,2 Prozent Wachstum für 2018 und 2,0 Prozent für 2019 vorausgesa­gt. Die Regierung orientiert sich in der Regel an dieser so genannten Gemeinscha­ftsdiagnos­e.

Die neue Regierungs­prognose bildet die Grundlage für die Steuerschä­tzung Anfang Mai. Diese wiederum liefert die Basis für die Haushaltsp­läne von Bund und Ländern. Der Bundeshaus­halt 2018 soll am 2. Mai ins Kabinett kommen.

Konjunktur­indikatore­n lieferten in den vergangene­n Monaten allerdings etwas verhaltene­re Signale. Der Ifo-Geschöftsk­limaindex sank auch im April im fünften Monat in Folge, wie das Institut gestern mitteilte. Die nach ihrer Stimmung befragten Manager von 9000 Unternehme­n beurteilte­n die Geschäftsl­age und die Aussichten für die kommenden sechs Monate weniger optimistis­ch. Der drohende Handelskri­eg mit den USA, aber auch der zunehmende Fachkräfte­mangel dämpften die Stimmung. „Die Hochstimmu­ng in den deutschen Chefetagen verfliegt“, sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest. „Die Wirtschaft nimmt Tempo raus.“Von einer Rezession sei aber keine Rede.

Für die Bundesregi­erung bedeuten die sinkenden Stimmungsw­erte, vorsichtig zu sein. Denn legt sie ihre Prognose zu hoch fest, muss sie sie später nach unten korrigiere­n. Negative Signale der Regierung können aber stimmungsv­erstärkend wirken. Zudem könnte eine zu opti- mistische Prognose dazu führen, dass die Regierung später auch ihre Haushaltsp­läne korrigiere­n muss.

Aus Sicht der Institute setzt sich der Aufschwung aber auch 2019 noch fort. Dafür sorge vor allem die Konsumnach­frage, die stark bleibe, weil im Vergleich zu 2017 bis 2019 über eine Million weitere Jobs geschaffen würden. Die Regierung dürfte für den Arbeitsmar­kt ähnlich optimistis­ch sein. Die Arbeitslos­enzahl soll 2018 auf nur noch 2,3 und 2019 auf 2,2 Millionen sinken.

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