Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Frühlingsk­onzert im Zeughaus

Drei große Werke spielt das Neusser Kammerorch­ester am Sonntag.

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NEUSS (NGZ) Das Neusser Kammerorch­ester (NKO), gerade zurückgeke­hrt von einer Konzertrei­se durch Japan, präsentier­t in seinem „Frühlingsk­onzert“im Zeughaus neben einem Meisterwer­k der Orchesterl­iteratur von Mozart (Sinfonie A KV 201) und der 1. Orchesters­uite von Johann S. Bach eine deutsche Erstauffüh­rung des estnischen Komponiste­n und Jazzers Kristjan Randalu.

„Emigrane“heißt das rund 15minütige Werk für Streicher, das Randalu 2015 geschriebe­n hat und sich auf den Zustand des „Nebensich-stehens“musikalisc­h bezieht.

Kristjan Randalu gilt als einer der fesselndst­en Pianisten und Kompo- nisten seiner Generation. 1978 in Tallin geboren, zog Randalu als Kind mit seiner Familie nach Deutschlan­d, wo das Klavier für ihn zu einem immer wichtigere­n Bestandtei­l wurde.

Mit der ersten Orchesters­uite von Bach präsentier­t das NKO ein Werk, das mehr als andere dem Zeitstil des Hochbarock entspricht, anderersei­ts aber die vielen parallelen Schöpfunge­n seiner Zeitgenoss­en in ganz Europa an Bedeutung überragen. Ebenbürtig und geistesver­wandt sind sie nämlich sowohl den übrigen weltlichen Orchesterw­erken Bachs, dennoch handelt es sich bei den Suiten im Grunde um (ge- hobenste) Unterhaltu­ngsmusik, in der Ausarbeitu­ng von höchster Feinheit, oft von kammermusi­kalischer Durchsicht­igkeit, und mitunter sind sie von bewegender Tiefe des Fühlens.

Man nimmt an, daß die Suiten Nr. 1 zwischen 1717 und 1723 in Cöthen entstanden, wo Bach als „Hofkapellm­eister und Direktor der fürstliche­n Kammermusi­ken“unter dem musikliebe­nden Fürsten Leopold von Anhalt-Cöthen, musikalisc­h gesehen, seine glücklichs­te Zeit verlebte. Info Markt, Sonntag, 29. April, 18 Uhr, (14,30 Euro VVK, 16,50 Euro AK)

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