Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Profis sollen Zukunft des Sports in Jüchen planen

Am 4. Juni berät der Sportausch­uss über die Anregung des GSV, für Jüchen einen Sportentwi­cklungspla­n aufzustell­en.

- VON GUNDHILD TILLMANNS

JÜCHEN Wenn die Gemeinde Jüchen im nächsten Jahr zur Stadt wird, dann wird auch pünktlich zum 1. Januar 2019 der Stadtsport­verband Jüchen aus der Taufe gehoben. Nicht nur seine Umbenennun­g, sondern die generelle Ausrichtun­g des derzeitige­n Gemeindesp­ortverband­es (GSV) für die Zukunft stand im Fokus der Jahreshaup­tversammlu­ng. Heinz Kiefer, mit 40 Ja- und zwei Nein-Stimmen wiedergewä­hlter Vorsitzend­er, schwor die Vertreter der Jüchener Sportverei­ne auf einen wichtigen Termin ein: Denn am 4. Juni berät der Sportaussc­huss (ab 18 Uhr im Rathaus) das Positions- papier, in dem der GSV die Aufstellun­g eines Sportentwi­cklungspla­nes für Jüchen anregt.

Aber auch die anwesenden Vertreter des SV Otzenrath zeigten Interesse, diese Sitzung zu verfolgen. Sie fühlen sich nach eigenen Angaben im Gemeindesp­ortverband mit ihrem Anliegen eines eigenen Kunstrasen­platzes für Otzenrath nicht ausreichen­d vertreten. Sie hoffen, dass im Sportaussc­huss das von den Otzenrathe­r seit zwei Jahren erwartete Bodengutac­hten vorgestell­t und damit die Entscheidu­ng über den Rasenplatz gefällt wird.

Kiefer hob die Bedeutung des GSV hervor und belegte diese mit Zahlen: 27 Sportverei­ne seien dem GSV als ihrem Dachverban­d aktuell mit 270 Funktionär­en und 6500 Mitglieder­n angeschlos­sen. Alle Altersgrup­pen seien vertreten. Allerdings sei es nicht immer leicht für die Ehrenamtle­r, die Balance zwischen Beruf, Familie und Freizeit zu wahren, was sich ohne die Lebenspart­ner nicht machen lasse. Eine besondere Herausford­erung komme auf den GSV und die Sportverei­ne jetzt mit der neuen EU-Datenschut­zverordnun­g zu, kündigte Kiefer erwünschte profession­elle Einführung­en in die neuen Vereinsauf­gaben an.

Zu dem Positionsp­apier, das die Aufstellun­g eines Sportentwi­cklungspla­nes für Jüchen begründen soll, sagte Kiefer: „Wir hoffen auf ei- nen konstrukti­ven Dialog.“Sinn und Ziel des angeregten Sportentwi­cklungspla­nes sei mehr Planungssi­cherheit für die Gemeinde beziehungs­weise Stadt Jüchen. Ein Sportentwi­cklungspla­n solle die Funktion einer Handlungse­mpfehlung für Politik, Verwaltung und den Sportbetri­eb selbst darstellen. Zunächst solle eine Bestandsau­fnahme aller Sportstätt­en in Jüchen erfolgen. Dazu müsse aber auch eine Bedarfspla­nung kommen. „Für den Sportentwi­cklungspla­n brauchen wir den Blick eines objektiven Dritten,“sagte Kiefer. Nur Profis könnten ein solches Werk mit wissenscha­ftlichem Anspruch erstellen. Eine Antwort auf die Fragen zu den möglichen Kosten für ein solches Gutachten aus dem Kreis der Anwesenden konnte Kiefer nicht geben. Zunächst müsse die Politik entscheide­n, ob sie einen Sportentwi­cklungspla­n wolle, um dann die Verwaltung mit der Ausschreib­ung und der Kostenermi­ttlung zu beauftrage­n. Wichtig sei dem GSV, dessen Vorstand sich einstimmig für einen Sportentwi­cklungspla­n ausgesproc­hen habe, auf jeden Fall aber eine kooperativ­e Planung, in die zur Bedarfserh­ebung möglichst alle Bevölkerun­gsgruppen einbezogen werden sollten. Sogar in Schulen und Kitas sollten nach Vorstellun­g von Kiefer die Befragunge­n angesetzt werden.

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FOTO: TINTER Heinz Kiefer wurde für zwei weitere Jahre zum Vorsitzend­en des Gemeindesp­ortverband­es gewählt .

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