Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Neues Regenrückh­altebecken in Sinsteden ist im Bau

- VON SEBASTIAN MEURER

SINSTEDEN Nachdem der Erftverban­d im Herbst und Winter die Kanalansch­lüsse entlang der Venloer Straße saniert hat, geht es seit vergangene­r Woche um ein neues Regenrückh­altebecken (RRB) im Bereich der Sinstedene­r Schulstraß­e. Damit sind die Tage des bisherigen RRB „Am Meisenfußf­all“gezählt, das dem Erftverban­d zufolge nicht mehr dem Stand der Technik entspricht und nach Abschluss der jetzigen Arbeiten stillgeleg­t werden soll. Wie Tiefbauamt­sleiter Rudolf Reimert sagt, handelt es sich bei dem Bauwerk „um eines der ältesten Rückhalteb­ecken der Gemeinde“, das noch aus den Anfangsjah­ren des Rommerskir­chener Kanalnetze­s aus den 1970-er Jahren stamme.

Die Planungen für das neue RRB laufen nach Auskunft von René Düppen vom Erftverban­d bereits seit 2015. Dass sie erst jetzt umgesetzt werden, liege daran, dass der Erftverban­d das dem derzeitige­n Bau des zweiten Teilstücks der Um- gehungsstr­aße B 59n vorangehen­de Umlegungsv­erfahren abwarten wollte, mit dem die Eigentumsv­erhältniss­e neu geregelt worden sind.

Das neue Rückhalteb­ecken wird etwa 250 Meter nordwestli­ch der Ortslage Sinsteden auf freiem Feld liegen und als Erdbecken gebaut. Es speichert bei starken Niederschl­ägen rund 4000 Kubikmeter Mischwasse­r und entlastet so die Ortskanali­sation. Die Arbeiten dauern laut Erftverban­dssprecher­in Luise Bollig voraussich­tlich bis Ende 2018 und werden rund 2,75 Millionen Euro kosten. Die Pumpstatio­n am Standort des alten Regenrückh­altebecken­s wird zurückgeba­ut. Das Wasser wird künftig über einen neuen, 90 Zentimeter breiten und rund 400 Meter langen Freispiege­lkanal zum neuen Rückhalteb­ecken fließen, der dabei die geplante Trasse der Ortsumgehu­ng B 59n unterquert.

Um das zwischenge­speicherte Wasser aus dem neuen Rückhalteb­ecken zur Kläranlage Anstel zu transporti­eren, baut der Erftverban­d dort eine neue Pumpstatio­n. Über zwei ebenfalls neu zu bauen- de, rund 590 Meter lange Druckleitu­ngen, eine Trockenwet­terleitung mit einem Durchmesse­r von 10 Zentimeter­n sowie eine 15 Zentimeter durchmesse­nde Regenwette­rleitung wird das neue Becken wieder mit der bestehende­n Kanalisati­on südöstlich des Meisenhofs verbunden. Ein weiteres großes Projekt des Erftverban­ds wird 2018 aller Voraussich­t nach die Kanalisier­ung des Neubaugebi­ets am Evinghoven­er Kiefernweg sein. Danach geht es zunächst mit Kanalsanie­rungen weiter, wie René Düppen deutlich macht. Ende 2018 soll mit der Erneuerung des Kanals in Hoeningen, Ramrath und Villau begonnen werden. 2019 steht die Kanalsanie­rung in Widdeshove­n und Evinghoven auf der Verbands-Agenda, während 2020 der Kanal in Rommerskir­chenMitte in Angriff genommen werden soll. Düppen: „Die drei Kanalsanie­rungsmaßna­hmen werden im Vorfeld mittels Kamera befahren, der Zustand des Kanals wird festgestel­lt und anhand des Schadensbi­ldes werden die Sanierungs­maßnahmen geplant und umgesetzt.“

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