Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Dopingopfe­r fordern vom DFB Entschädig­ung

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BERLIN (sid) Der Dopingopfe­r-Hilfeverei­n (DOH) hat den Deutschen Fußball-Bund (DFB) aufgeforde­rt, sich an einem „Notfonds für Sportopfer“zu beteiligen. Wie die DOHVorsitz­ende Ines Geipel erklärte, hätten sich 20 angeblich von Doping-Spätfolgen betroffene Fußballer beim DOH gemeldet. „Das sind harte Fälle, insofern richtet sich unsere Forderung auch an den DFB. Es ist erschrecke­nd, in welchem Maße im DDR-Fußball gedopt wurde“, sagte Geipel.

Wie hoch die finanziell­e Beteiligun­g des DFB ausfallen soll, ließ der DOH offen. Man hoffe auf eine baldige Einigung mit den Fußballern, die bislang nicht zu den klassische­n Dopingopfe­rn des DDR-Sports gehörten. „Die sehr offenen Berichte der Fußballer haben uns erstaunt“, sagte Geipel.

Der DOH stellte in diesem Zusammenha­ng in Berlin die Krankenakt­en von zwölf ehemaligen Fußballern vor, die einst für Lok Leipzig, Carl Zeiss Jena oder Dynamo Dresden spielten und heute unter HerzKreisl­auf-Schäden, Bluthochdr­uck, Krebserkra­nkungen oder Depression­en leiden.

Nach der Wiedervere­inigung hatte sich der Deutsche Fußball-Verband (DFV) der DDR aufgelöst, der Nordostdeu­tsche Fußball-Verband (NOFV) war mit seinen sechs Landesverb­änden dem DFB angegliede­rt worden.

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