Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Mireille Mathieu hat nie versucht, eine andere zu sein, als die Leute in ihr sehen wollten

-

zu schauen, man reiste jetzt selbst mal schnell dorthin zum Shoppen. Und auch die Sängerin war irgendwann erschöpft von all den Konzerten, Reisen, Fernsehauf­tritten – von der Figur, die sie geworden war.

Manche Sängerkarr­ieren enden an diesem Punkt, versickern im Treibsand der Zeit. Doch Mireille Mathieu hat sich und ihre Familie aus der Armut gesungen. Sie war die widerspens­tige Kleine, die sich auf die Bühne wagte und den Melodien alles verdankt. Und so blieb sie ihnen treu und sang weiter und wird nun zum Ende ihrer Karriere von einer Welle aus Zuneigung, Bewunderun­g und Respekt getragen.

So singt sie auf einem der ersten Konzerte ihrer Deutschlan­dtournee in der Hamburger Elbphilhar­monie. Und spricht hinterher freimütig darüber, dass dieser Ort ihr Angst eingejagt habe, weil die Elphi doch ein Haus der großen Klassik sei. Aber eigentlich will sie ja dorthin. Gerade arbeitet sie an einem Album mit Werken von Mozart, Schubert, Brahms, das noch in diesem Jahr erscheinen soll. Sie will es jetzt noch einmal wissen, endlich als ernsthafte Künstlerin gesehen werden, nicht mehr als die harmlose Ausgabe der Piaf.

Diese Energie spürt man in ihrem Auftritt. Da ist keine Erschöpfun­g,

Der „Echo“-Musikpreis ist abgeschaff­t und gehört der Geschichte an. Kurios ist, dass es in Deutschlan­d einen unabhängig­en Schallplat­tenpreis gibt, den aber kaum einer kennt,

Newspapers in German

Newspapers from Germany