Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Rettungsdienst-App wird bald in vier Bundesländern genutzt
RHEIN-KREIS (NGZ) Die Digitalisierung schreitet auch in der Notfallmedizin voran, und eine vom Rhein-Kreis Neuss entwickelte App für Smartphones spielt dabei eine wichtige Rolle. Sie informiert über die rettungsdienstlichen Standards und wird auch in elf Nachbarkreisen genutzt. Eine Neuentwicklung des digitalen Angebots wird darüber hinaus bald in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt sowie in ganz Nordrhein-Westfalen eingesetzt. Beim Treffen des Bundesverbands der Ärztlichen Leiter Rettungsdienst traf sich die Arbeitsgruppe der vier Bundesländer. Dabei wurde die neue App erstmals vorgestellt.
„Dass unsere Entwicklung so gut ankommt, zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind, um die Zukunft im Rettungsdienst mitzugestalten“, ist Landrat Hans-Jürgen Petrausch- ke überzeugt. „Die RettungsdienstApp reiht sich in die Vielzahl von guten Ideen und bereits erfolgreichen Projekten ein, die wir mit eigenem Know-how in der Kreisverwaltung umsetzen. Wir wollen die Chancen der Digitalisierung weiter konsequent nutzen, um die Kreisverwaltung zu modernisieren und in ihrer Effizienz zu steigern“, sagt der zuständige IT-Dezernent Harald Vieten. Auch Marc Zellerhof, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst, und AppEntwickler Tobias Schellhorn von der Informations- und Kommunikationstechnologie des Kreises freuen sich über die bundesweite Aufmerksamkeit für ihr gelungenes Projekt.
Mit dem im Jahr 2014 neu geschaffenen Berufsbild des Notfallsanitäters wurden die Grundlagen für eine verbesserte Patientenversorgung durch nicht-ärztliches Per- sonal im Rettungsdienst geschaffen. In der dreijährigen Ausbildung erlernen die Notfallsanitäter unter anderem die Anwendung spezieller Medikamente und Maßnahmen, um Patienten auch in der Abwesenheit von Notärzten optimal zu versorgen.
Zusätzlich zu der frei verfügbaren Download-Version im Internet hat die Arbeitsgemeinschaft der Notärzte in Nordrhein-Westfalen allen Mitgliedern ein gedrucktes Exemplar ausgehändigt. Zur weiteren Verbreitung und Nutzung der elektronischen Möglichkeiten entwickelte der Rhein-Kreis die jetzt gefragte Smartphone-App. Bereits in der Umsetzung der lokalen Strukturen im Rettungsdienst nutzt der Rhein-Kreis seine App mit großem Erfolg. Über 15.000 Downloads zeigen das regionale und überregionale Interesse.