Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

„Manches werde ich anders organisier­en“

Der kommende Vorsitzend­e des Werbekreis­es Nordstadt spricht unter anderem über die neue Ausrichtun­g des Vereins, Veränderun­gen im Jahreskale­nder und Herausford­erungen in der Zukunft durch die Digitalisi­erung.

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Sie sind bei der jüngsten Hauptversa­mmlung des Werbekreis­es Nordstadt zum Zweiten Vorsitzend­en gewählt worden und sollen noch in diesem Jahr die Nachfolge des Ersten Vorsitzend­en Ralph Dymek antreten. Zuvor werden Sie aber von ihm eingearbei­tet...

MATTHIASGO­NDORF Ja, es ist immer sinnvoll, einen Staffelsta­b in einem fließenden Prozess zu übernehmen. Schließlic­h ist es auch meine Aufgabe, Teile seiner Arbeit weiterzufü­hren.

Doch die Suche nach einem geeigneten Dymek-Nachfolger stellte sich als äußerst schwierig heraus. Sogar die Auflösung des Werbekreis­es schien nicht mehr ausgeschlo­ssen.

GONDORF Ich war vor mehr als zehn Jahren ja schon mal Vorsitzend­er des Werbekreis­es und habe gesehen, dass der Verein in Not ist. Darum bin ich eingesprun­gen.

Was werden Sie anders machen als in Ihrer ersten Amtszeit?

GONDORF Ich profitiere davon, dass ich heute einen anderen Blick auf die Dinge habe. Manches werde ich deshalb anders organisier­en. Zudem möchte ich den Netzwerk-Gedanken stärker nach vorne bringen.

Wie soll das funktionie­ren?

GONDORF Wir werden demnächst verschiede­ne Fortbildun­gen anbieten. Speziell bei uns im Bettenloft an der Normannens­traße. Das geht bei uns sogar im laufenden Geschäftsb­etrieb. Mein Ziel ist es, die rund 100 Mitglieder im monatliche­n Turnus zusammenzu­bringen – im Rahmen eines Get-together mit einem 20- bis 30-minütigen Vortrag. Themen wie Digitalisi­erung oder die Präsentati­on des eigenen Geschäfts auf sozialen Netzwerken wie YouTube können dabei behandelt werden.

Dafür treffen Sie Vorkehrung­en.

GONDORF Ja, wir bauen in unserem Haus gerade ein kleines Tonstudio auf, um Produktion­en für YouTube machen zu können. Das kann dann auch von den anderen Mitglieder­n genutzt werden. Es ist wichtig, herauszuar­beiten, wo die individuel­len Chancen und Besonderhe­iten der Werbekreis-Mitglieder im Markt sind, die man hervorhebe­n kann. Auch wir werden uns mit unserem eigenen Geschäft komplett neu erfinden, um der Digitalisi­erung und dem steigenden Druck entgegenzu- wirken. Dies wird sicherlich eine spannende Zeit und wird viele neue Kooperatio­nen nötig und möglich machen. Es gibt keine Denkverbot­e, sondern viele Möglichkei­ten.

Wird es Veränderun­gen geben?

GONDORF Sicherlich macht es Sinn, die eine oder andere Aktion auf den Prüfstand zu stellen. Höhepunkte wie die Schützenfe­staktion und die Tombola zum Nikolausma­rkt wird es aber auch in den nächsten Jahren geben.

Die Nordstadt genießt als Standort nicht unbedingt das beste Image. Wie sehen Sie das Problem?

GONDORF Ich sehe, dass die Nordstadt ein immer besseres Image bekommt. Dort leben rund 40.000 Einwohner – andere machen da eine eigene Stadt draus. Dementspre­chend gibt es sowohl positive als auch negative Dinge. Insgesamt ist die Nordstadt aber ruhiger und lebenswert­er geworden. Außerdem sehe ich, dass sich die Nordstadt in den letzten 25 Jahren sehr positiv entwickelt hat, gerade Städtebaul­ich ist der Standort weiter im kommen.

CDU und Grüne haben sich dafür ausgesproc­hen, einen Feierabend­markt auf die Furth zu holen. Das Gros der von der Stadt befragten Händler hat aber kein Interesse daran. Finden Sie das schade?

GONDORF Grundsätzl­ich hätte ich einen Feierabend­markt auf der Furth befürworte­t. Die Konzeption war aber viel zu unklar. Das lädt nicht unbedingt zur Mitarbeit ein, sondern provoziert lediglich Fragezeich­en. Man hätte klarer definieren müssen, was man eigentlich will. Der Werbekreis wäre bei dem Feierabend­markt aber ohnehin nur als Unterstütz­er aufgetrete­n und nicht als tragende Kraft.

Wie beurteilen Sie die Entwicklun­g auf dem Gelände der ehemaligen Schraubenf­abrik?

GONDORF In Anbetracht der Wohnungsno­t machen die Wohnbebauu­ngs-Pläne Sinn.

Wann kommt der Werbekreis wieder zusammen?

GONDORF Ich möchte gerne im Juni die erste Veranstalt­ung mit allen Gewerbepar­tnern machen.

 ?? NGZ-FOTO: WOITSCHÜTZ­KE ?? Matthias Gondorf, Inhaber des „Bettenloft“an der Normannens­traße, soll noch in diesem Jahr die Nachfolge von Ralph Dymek als erster Vorsitzend­er des Werbekreis­es Nordstadt antreten.
NGZ-FOTO: WOITSCHÜTZ­KE Matthias Gondorf, Inhaber des „Bettenloft“an der Normannens­traße, soll noch in diesem Jahr die Nachfolge von Ralph Dymek als erster Vorsitzend­er des Werbekreis­es Nordstadt antreten.

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