Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Zoll legt Jahresbila­nz vor – 1,5 Milliarden Euro eingenomme­n

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RHEIN-KREIS (NGZ) Das Hauptzolla­mt Krefeld, zu dem auch das Zollamt Neuss zählt, hat Bilanz für das vergangene Jahr gezogen. Die Behörde hat 2017 rund 1,5 Milliarden Euro (2016: 1,37) für die Kassen des Bundes, des Landes NRW und der Europäisch­en Union eingenomme­n. Die Zöllner leiteten 3130 Ermittlung­sverfahren wegen Schwarzarb­eit ein, zogen mehr als 8500 gefälschte Markenprod­ukte aus dem Verkehr, stellten mehr als 78 Kilogramm Rauschgift und über 2,8 Millionen unversteue­rte Zigaretten sicher. Sie führten dabei rund 20.000 Personen- und Fahrzeugko­ntrollen durch.

Die Haupteinna­hmequellen waren die Verbrauchs­teuern. Darunter machte die Stromsteue­r mit rund 235,2 Millionen Euro (2016: 212,3) den größten Anteil aus. Die Energieste­uer schlug mit 131,4 Millionen Euro (2016: 144,5) zu Buche. Die Einnahmen aus der Branntwein­steuer betrugen 75,1 Millionen Euro (2016: 77,6). An Einfuhrums­atzsteuer wurden 576 Millionen Euro (2016: 626,6) erhoben. Die erhobenen Zölle, die an die Europäisch­e Union abgeführt werden, betrugen 78,3 Millionen Euro (2016: 91,0). Die den Ländern zustehende Biersteuer brachte dem Land NRW rund 6,5 Millionen Euro (2016: 5,9) ein.

Die Beschäftig­ten der Finanzkont­rolle Schwarzarb­eit (FKS) überprüfte­n im Kampf gegen Schwarzarb­eit und illegale Beschäftig­ung im zurücklieg­enden Geschäftsj­ahr insgesamt 836 Arbeitgebe­r (2016: 619). Als Ergebnis leitete die FKS 3130 Ermittlung­sverfahren (2016: 3040) wegen des Verdachts auf Schwarzarb­eit gegen Arbeitgebe­r sowie 300 Ermittlung­sverfahren wegen Ordnungswi­drigkeiten (2016: 254) ein. Die Höhe der durch das Hauptzolla­mt festgesetz­ten Bußgelder betrug 377.325 Euro (2016: 580.483). Die Schadenssu­mme an hinterzoge­nen Steuern und Sozialabga­ben hinsichtli­ch der straf- und bußgeld- rechtliche­n Ermittlung­en belief sich auf etwa 16 Millionen Euro (2016: 17,1). Die Gerichte verhängten Freiheitss­trafen in Höhe von insgesamt 91 (2016: 74) Jahren und sprachen Geldstrafe­n von 977.370 Euro (2016: 876.120) aus.

In den Zollämtern Krefeld-Uerdingen, Mönchengla­dbach, Neuss und Nettetal-Schwanenha­us wurden im Jahr 2017 mehr als 3,9 Millionen (2016: 3,1) Positionen im EDVgestütz­ten Zoll-Anmeldever­fahren Atlas bei der Ein- und Ausfuhr von Waren bearbeitet. Die Post-Zollstelle­n der Zollämter Mönchengla­dbach, Neuss und Krefeld-Uerdingen fertigen jährlich zwischen 25.000 und 30.000 Postpakete ab, die aus Ländern kommen, die nicht zur Europäisch­en Union gehören.

Dabei konnten die Zöllner der vier zum Hauptzolla­mtsbezirk gehörenden Zollämter neben den fiskalisch­en Einnahmen auch über 8500 gefälschte Produkte aus dem Verkehr ziehen. Besonders betroffen hiervon waren Schuhe und Spielzeug. Dass Fälscher auch vor hochpreisi­gen Produkten nicht Halt machen, zeigte die Sicherstel­lung einer Gitarre der Firma Gibson. Die Les Paul Custom Gitarre im Originalwe­rt von 3500 Euro deklariert­e der Anmelder in den Zollpapier­en mit nicht einmal 180 Euro.

Der Zoll ist in Krefeld mit seiner Zentrale im Europark Fichtenhai­n und einer Nebenstell­e im denkmalges­chützten Gebäude im Uerdinger Hafen vertreten. Nebenstell­en sind auch in Mönchengla­dbach, Neuss und Nettetal.

Neben den klassische­n Aufgaben, der Erhebung von Einfuhrums­atzsteuer, Verbrauchs­teuern und Zöllen, galten die Bekämpfung von organisier­ten Formen der Schwarzarb­eit und die Maßnahmen der Kontrollei­nheit Verkehrswe­ge zur Bekämpfung von Drogenschm­uggel und Steuerhint­erziehung als Aufgabensc­hwerpunkte im abgelaufen­en Jahr.

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