Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Für Mikkel „Maschine“Moldrup ist Handball einfach alles

Der dänische Torhüter des Zweitligis­ten HC Rhein Vikings hat sich mit überragend­en Vorstellun­gen in den Blickpunkt gespielt.

- VON BERND JOLITZ

DÜSSELDORF Vladimir Bozic und Mikkel Moldrup sind gute Kumpels. Fast könnte man sogar von Freundscha­ft reden, denn immerhin haben die beiden am vergangene­n Samstag einen netten Kaffeeklat­sch gemacht. Das Hauptgespr­ächsthema dabei: natürlich Handball. „Ich bin schließlic­h Däne und damit Ausländer hier“, erzählt Moldrup augenzwink­ernd, „da ist Handball für mich alles.“

Nun, ganz so einsam, wie diese Aussage vermuten lässt, ist Moldrups Leben in Düsseldorf wohl doch eher nicht. Zumindest geht dem HC Rhein Vikings der Ruf voraus, einen sehr guten Teamgeist zu haben – und Moldrup und Bozic bil- den das Torhüterge­spann des Zweitligis­ten. Der Samstag-Kaffee, den der Skandinavi­er anspricht, passte exakt zwischen die VikingsSpi­ele gegen Aue am Freitag und in Saarlouis am Sonntag. Der große Unterschie­d zwischen den Partien: Gegen die Erzgebirgl­er verlor die Neuss-Düsseldorf­er Spielgemei­nschaft 21:24, aus dem Saarland brachte sie mit 22:20 beide Punkte mit. Die Gemeinsamk­eit zwischen den Begegnunge­n: Moldrup lieferte beide Male eine bärenstark­e Leistung ab.

Dabei war die „Maschine“, so der Spitzname des 25-Jährigen, zunächst nur durch Bozics Pech in den Kasten rotiert. Der Kroate, dank seiner zumeist überragend­en Darbietung­en die Nummer eins der Vi- kings hatte kurz vor dem Aue-Spiel hohes Fieber bekommen. Moldrup sprang ein und nutzte seine Chance. Ob das jedoch seine Aussichten verbessern, auch morgen (18 Uhr, Castello) gegen die Wölfe Rimpar im Kasten zu stehen, ist eher fraglich. „Ich habe schon im Kopf, wer beginnt“, sagt Trainer Ceven Klatt. „Generell ist es schwer zu wechseln, wenn ein Torwart eine Saison-Fangquote von über 35 Prozent hat.“Dieser Topwert steht in Bozics Liste – und macht ihn zum Favoriten auf den Platz in der Startforma­tion.

Moldrup verfällt deshalb nicht in Verzweiflu­ng. „Es ist letztlich nur schöngefär­bt, wenn man von den Nummern 1A und 1B redet“, sagt er, „letztlich entscheide­t der Trainer, und einer spielt, und der andere ist draußen. Aber Vladi war bislang die verdiente Nummer eins. Er ist ein guter Typ und ein Klasse-Torwart. Natürlich sind wir Konkurrent­en, wir sind schließlic­h Profis. Aber wir haben auch ein gutes Verhältnis, und das ist sehr wichtig.“

Vielleicht könnte der Coach von der „Maschine“etwas Zuversicht übernehmen. Denn während Klatt vor dem Duell mit dem Tabellenfü­nften Rimpar vorsichtig ist („Um da was zu holen, muss schon alles passen“), geht Moldrup die Aufgabe wie ein Wikinger an: „Rimpar liegt uns gut, ich habe ein gutes Gefühl.“Die Partie wird morgen Abend um 18 Uhr im Castello an der Karl-Hohmann-Straße in Düsseldorf-Reisholz angepfiffe­n. Das Hinspiel endete 22:22-Unentschie­den.

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BENEFOTO Voll fokussiert auf den Siebenmete­r des Auers Marc Pechstein: Der Däne Mikkel Moldrup (rotes Trikot) ist ein sicherer Rückhalt der Vikings.

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