Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

City-Frühling kurbelt Einzelhand­el an

Trotz vieler Leerstände zog es Tausende Besucher am Wochenende in die Innenstadt. Viele Geschäftsl­eute lockten mit Angeboten. Vereine sorgten am Rande für ein buntes Programm: Auf der Bahnstraße boxten Kampfsport­ler im Ring.

- VON CHRISTIAN KANDZORRA

GREVENBROI­CH Gut gefüllt, aber nicht zu überladen: So zeigte sich die Grevenbroi­cher Innenstadt zum City-Frühling am Wochenende. Der verlängert­e Samstag und der verkaufsof­fene Sonntag dürften den Einzelhand­el in der Fußgängerz­one angekurbel­t haben. Einige Geschäftsl­eute lockten Kunden mit Sonderange­boten und nutzten die gut besuchte Stadt, um in Zeiten des Online-Handels auf die Qualitäten des stationäre­n Geschäfts aufmerksam zu machen. Eines wurde aber deutlich: Die Innenstadt hat durch

„Mit dem Verkauf bin ich zufrieden, die Stimmung war gut“

Heiner Schnorrenb­erg

City-Ring-Chef

die zahlreiche­n Leerstände deutlich an Attraktivi­tät eingebüßt. „Auffangen“konnten das zumindest am Wochenende die Einzelhänd­ler, die Stände vor ihren Geschäften einrichtet­en sowie eine ganze Reihe auswärtige­r Aussteller, von denen die meisten allerdings das übliche Fast Food anboten.

An den Enden der Verkaufsst­raßen zeigte sich das Angebot etwas bunter: Zahlreiche Vereine – darunter auch Kulturvere­ine, die ausländisc­he Spezialitä­ten anboten – zogen dort die Aufmerksam­keit auf sich. Zu nennen sind auch die Boxer des Kampfsport­zentrums Grevenbroi­ch, die ihren „Ring“auf die Bahnstraße verlegten. „Wir zeigen hier Kickboxen, Thaiboxen und normales Boxen“, sagte Kinder- und Jugendtrai­ner Christian Neffgen. Die Kampfsport­ler zählen derzeit etwa 300 Mitglieder ab sieben Jahren, auch Frauen lernen in einer Gruppe das Boxen. „Für uns ist der CityFrühli­ng die Gelegenhei­t, weitere Mitglieder zu gewinnen“, sagte Neffgen. Ein ähnliches Ziel verfolgten die Baseball-Spieler der „Kapel- len Turtles“, die sich auf dem Synagogenp­latz präsentier­ten und bei denen sich viele im Treffen des Balls mit entspreche­ndem Schläger übten. Etwas entspannte­r ging es am Stand von Laura Becker zu: Die Neuratheri­n zeigte Kindern in ihrer „Kids-Werkstatt“in einem Wohnwagen, wie sie aus Holz dekorative Marienkäfe­r und Vögel basteln.

Zahlreiche Deko-Freunde wurden zudem bei der Firma Krüppel fündig, die Teile ihres Blumenverk­aufs kurzerhand auf die Straße verlagerte, um die prächtig blühenden Frühlingsp­flanzen zu zeigen. CityRing-Chef Heiner Schnorrenb­erg, der selbst ein Lederwaren­geschäft an der Kölner Straße betreibt, zog gestern für sich ein positives Fazit: „Mit dem Verkauf bin ich zufrieden, die Stimmung unter den Besuchern in der Stadt war gut. Das liegt auch daran, dass es nicht zu voll war.“

Starke Nerven brauchten die Besucher, die mit dem Auto kamen: Parkplätze waren dieses Jahr besonders rar, selten war die Innenstadt für einen City-Frühling derart weiträumig gesperrt. Das lag wohl auch am zusätzlich benötigten Platz für die große US-Car-Show mit den blubbernde­n V8-Motoren und der Musikband: Die Show verlagerte sich so vom „Monti“ans Alte Schloss.

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FOTO: ANDREAS WOITSCHÜTZ­KE Viele Besucher bummelten am Wochenende durch die Innenstadt und hielten Ausschau nach attraktive­n Angeboten.

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