Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Schwarz-Weiß Neuss gibt Sieg noch aus der Hand

Trotz einer 3:1-Führung reicht es für den Hockey-Zweitligis­ten gegen Gladbacher HTC nur zu einem 3:3-Unentschie­den.

- VON DIRK SITTERLE

NEUSS 90 Jahre HTC SW Neuss mit angeschlos­senem Sommerfest und wuseligem „Kids-Day“hatten gut 700 Zuschauer auf die Anlage an der Jahnstraße gelockt, doch ihre gute Laune fanden die Jungs des HockeyZwei­tligisten erst bei der Party am Abend wieder. Bis dahin hatte der Tabellenzw­eite der Gruppe Nord schwer am mit dem 3:3 (Halbzeit 2:1) verpassten Heimsieg gegen den nach verkorkste­r Hinrunde um den Klassenver­bleib kämpfenden Gladbacher HTC zu knabbern.

Dass mit dem zweiten Unentschie­den in Folge (zum Auftakt der Rückrunde hatte es ein 3:3 bei BW Köln gegeben) der Rückstand auf Spitzenrei­ter Hamburger Polo Club (gewann mit 3:1 gegen den Großflottb­eker THGC) auf fünf Punkte anwächst, grämte Trainer Matthias Gräber freilich weniger, „weil bei uns sowieso keiner vom Aufstieg redet.“Viel ärgerliche­r fand er, „wie wir leichtfert­ig einen sicheren 3:1Vorsprung verspielen. Solche Spiele haben wir in der Hinrunde noch gewonnen.“

Exemplaris­ch für den nicht wirklich schlechten, aber irgendwie unentschlo­ssenen Auftritt war für ihn das Führungsto­r der Gäste: Nach einer eigentlich abgewehrte­n Strafecke durften sich die energisch nachsetzen­den Gladbacher so lange versuchen, bis Niklas Braun die Kugel endlich in den Kasten setzte. „Diese Grelligkei­t, dieser unbedingte Wille hat uns heute gefehlt.“Weil sich in seinem Kader aber immer noch jede Menge Qualität befindet, bekam Neuss dieses in der Vergangenh­eit oftmals brisante Duell auch ohne den früh verletzt ausgeschie­denen Tomasz Górny in den Griff. Die fast logische Folge: Julian Dettmer gelang im Stile eines eiskalten Vollstreck­ers der Ausgleich (26.), und er war 48 Sekunden vor Ende der ersten Hälfte gemeinsam mit Steven Dühr auch als Vorbereite­r am Führungstr­effer von Jan Mausberg beteiligt. In beiden Fällen hatte Schiedsric­hter Andreas Knechten klug die Vorteilsre­gel angewandt.

Als Sebastian Draguhn die dritte Strafecke zum 3:1 (38.) nutzte, hätte der Drops eigentlich gelutscht sein müssen. Ja, selbst nach dem Ben Böke die allzu laxe Verteidigu­ngsarbeit der Neusser mit dem 2:3-Anschlusst­reffer (42.) bestraft hatte, drohte noch keine Gefahr, denn im Gegenzug war Schwarz-Weiß dran: Zunächst hämmerte Sebastian Draguhn den Ball im Anschluss an die vierte kurze Ecke ans Gebälk und wurde kurz darauf siebenmete­rreif gefoult. Ivo Otto, eigentlich ein sicherer Schütze, scheiterte mit seinem halbhohen Schuss jedoch an Gladbachs Torhüter Jens Blüthner. „Wenn du das Tor machst, gewinnst du hier am Ende wahrschein­lich mit 6:3 oder 7:4“, war Gräber überzeugt.

Stattdesse­n ging bei SchwarzWei­ß danach gar nichts mehr. „Jedes Mal, wenn die in unserem Drit- tel waren, brannte es lichterloh“, monierte der Coach angesäuert.

Dabei hätte für Gladbach sogar noch mehr herausspri­ngen können als der verdiente Ausgleich des star- ken David Franco (54.). Allerdings wäre mit etwas mehr Zielstrebi­gkeit und Konzentrat­ion auch der Siegtreffe­r für die zu Recht unzufriede­nen Neusser drin gewesen.

 ?? NGZ-FOTO: WOI ?? Die Neusser Ivo Otto (l.) und Sebastian Draguhn (r.) machen Druck, Gladbachs Keeper Jens Blüthner und Kapitän Tom Spenrath verteidige­n.
NGZ-FOTO: WOI Die Neusser Ivo Otto (l.) und Sebastian Draguhn (r.) machen Druck, Gladbachs Keeper Jens Blüthner und Kapitän Tom Spenrath verteidige­n.

Newspapers in German

Newspapers from Germany