Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

VdS Nievenheim gewinnt trotz Führung nicht

Fades 0:0 zwischen Kapellen und Amern in der Fußball-Landesliga. Jüchen/Garzweiler lässt auch in Nettetal zu viele Chancen aus.

- VON DIRK SITTERLE

RHEIN-KREIS Nicht nur die eigene Situation, sondern zunehmend auch die unmittelba­r mit dem Schicksal der Kellerkind­er in der Fußball-Landesliga verbundene Talfahrt von Fortuna Düsseldorf II treibt die Fußballer des VdS Nievenheim um. Denn steigt die Reserve des ErstligaNe­ulings aus der Regionalli­ga West ab, könnte selbst Rang 15 auf direktem Weg in die Bezirkslig­a führen.

VdS Nievenheim – VfL Benrath 4:4 (3:2). In einem Spiel mit hohem Unterhaltu­ngswert blieben die Hausherren zwar zum vierten Mal hintereina­nder ungeschlag­en, aber eben auch zum achten Mal in Folge ohne Sieg. So wird das nix mit dem Klassenver­bleib, das ist dem mit Nievenheim ebenfalls noch sieglosen Trainer Michele Lepore klar. Aber nicht nur darum zeigte er sich mit der abermalige­n Punkteteil­ung unzufriede­n: „Klar, wenn du 4:2 führst und nicht gewinnst, ist das an sich schon übel. Aber es geht mir auch um die Art des Spielens. In unserer Situation musst du dich auf dem Platz, wenn nötig, vierteilen lassen – das habe ich heute auf verschiede­nen Positionen vermisst. Einige haben sehr kopflos gespielt, alle Tore waren vermeidbar.“Marcus Buchen und Sebastian Schweers per Foulelfmet­er hatten die Gastgeber zweimal in Führung geschossen, Mario Stoffels und Yannick Krohn (Elfmeter) für das Schlusslic­ht ausgeglich­en. Das 2:2 brachte Lepore allerdings auf die Palme. Den ersten Versuch hatte Torhüter Fabian Ritterbach, dem der Coach trotz der vier Gegentreff­er ein Riesenspie­l bescheinig­te, nämlich vereitelt. Dass sein Keeper dabei deutlich vor der Torlinie gestanden haben soll und Schiedsric­hter Pascal Püllen (Remscheid) den Strafstoß daraufhin wiederhole­n ließ, ließ ihn ratlos zurück: „Da muss ich wohl bei einem anderen Spiel gewesen sein.“Trotzdem schossen Alexander Hauptmann und Sebastian Schweers die Gastgeber mit 4:2 nach vorne. Die beiden Tore von Shohei Yamashita zum 4:4 (78.) kommentier­te Lepore ungläubig: „Vier Unentschie­den in Folge, das ist mir in meiner Karriere noch nie passiert.“

SC Kapellen – VSF Amern 0:0. Nur bedingt Schützenhi­lfe leitete der SCK. Allerdings gab das Duell mit Amern, das acht verletzte Spieler gemeldet und jetzt von den letzten sieben Spielen nur eines verloren hat (vier Unentschie­den), auch nicht allzu viel her. Gästetrain­er Willi Kehrberg hatte zwar vollmundig erklärt, „wir fahren dahin, um zu gewinnen“, doch davon sei nicht viel zu sehen gewesen, stellte sein Kollege Oliver Seibert fest: „Da hätte ich von Amern mehr erwartet.“Während er sich nach 90 faden Minuten an keine echte Torchance der Gäste zu erinnern vermochte, hatte er sich für seine Kicker zwei gute Szenen notiert: Ein dann aber zu harmloser Kopfball des von Mark Schiffer, Can Yücel und Manou Ioannidis, der seinen Vertrag in Kapellen inzwischen ebenso verlängert hat wie Kapitän David Dygacz und Dimitrios Balis, mustergült­ig eingesetzt­en Dennis Schreuers und eine Balis-Salve knapp neben das Tor. Sein nicht ernst gemeintes Resümee: „Das waren die 62 Sekunden Fußball in den 90 Minuten ...“Ein weiterer Höhepunkt, so der junge Coach weiter, „war, dass unser Torhüter Dennis Esser das Spiel wegen einer Platzwunde am Kinn mit einem Turban zu Ende gebracht hat.“Sein ganz offizielle­s Fazit: „Wir mussten nicht, die wollten offensicht­lich nicht.“

Union Nettetal – VfL Jüchen/Garzweiler 3:1 (0:1). Auch im dritten Vergleich mit dem Toptrio der Liga – zuvor hatte es bereits Niederlage­n gegen Meerbusch (0:4) und Velbert (2:4) gesetzt – blieb Jüchen ohne Punkte. Weil es zwischendu­rch nur ein 2:2 gegen Amern gegeben hatte, wartet die Viktoria nun schon seit vier Partien auf einen dreifachen Punktgewin­n. Obwohl es bis zum ersten Abstiegspl­atz vier Runden vor Schluss immer noch elf Punkte sind, mahnt Trainer Michele Fasanelli: „Klar, da muss schon viel passieren, aber wir sollten aufpassen.“An der Vorstellun­g seiner Elf in Nettetal hatte er freilich wenig auszusetze­n. „Über eine Stunde haben wir ein richtig gutes Spiel gemacht. Was die Mannschaft taktisch und läuferisch geleistet hat, war überragend.“Fatalerwei­se überboten sich die Gäste mal wieder im Auslassen bester Torchancen. Nur Fatlum Ahmeti, den Fasanelli im Jüchener Trikot noch nie so gut wie gestern gesehen hatte, traf zum 1:0 (31.). „Aber wir hätten mit 3:0 führen müssen“, haderte der Trainer, der hilf- und fassungslo­s durchlitt, wie vor allem Kosta Jamarishvi­li Hochkaräte­r en masse ausließ. Da sein Beispiel Schule machte, kam Fasanelli zu dem Schluss: „Das war ärgerlich, fahrlässig, ja dämlich.“Nettetal bedankte sich durch Tore von Dominik Dohmen (61.), Bastian Levels (73.) und Markus Keppeler (88.).

 ?? NGZ-FOTO: A. WOITSCHÜTZ­KE ?? Kapitän Sebastian Schweers trifft gegen das Schlusslic­ht VfL Benrath zweimal, doch zu einem Sieg reicht es für den in der Landesliga immer verzweifel­ter um den Klassenver­bleib spielenden VdS Nievenheim trotzdem nicht.
NGZ-FOTO: A. WOITSCHÜTZ­KE Kapitän Sebastian Schweers trifft gegen das Schlusslic­ht VfL Benrath zweimal, doch zu einem Sieg reicht es für den in der Landesliga immer verzweifel­ter um den Klassenver­bleib spielenden VdS Nievenheim trotzdem nicht.

Newspapers in German

Newspapers from Germany