Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
FC Delhoven ist Meister
Kreisliga A: Mit drei geschenkten Punkten ist der FCD aufgestiegen. Die Kaarster Reserve sagt das Match aufgrund von Personalproblemen ab.
RHEIN-KREIS An der Meisterschaft des FC Delhoven und dem damit verbundenen Aufstieg in die Fußball-Bezirksliga hatte eigentlich schon seit Wochen niemand mehr gezweifelt – seit gestern ist es nun offiziell. Wie schon 2015/16 kehrt der FCD nach nur einem Jahr wieder zurück. Diesmal als Meister.
Für die Meisterfeier hätten sich die Jungs und Trainer Dennis Kessel allerdings sicher einen anderen Rahmen gewünscht. Erst am Sonntagmorgen kam der Anruf mit der „Hiobsbotschaft“aus Kaarst. Die Probleme bei der Kaarster Reserve haben ihren Höhepunkt erreicht, aufgrund von Personalproblemen musste die SG das erste Spiel der Saison kampflos herschenken. „Ich hatte mit dieser Nachricht nicht gerechnet. Das ist traurig und bitter. Es fehlt irgendwo das Ganze drumherum“, war Kessel am Morgen noch enttäuscht von der Meldung.
Kaarsts Trainer Heinrich Fafenrot sendete Glückwünsche nach Delhoven und entschuldigte sich: „Wir haben alles versucht. Das ist von meiner Mannschaft ganz schwach. Einige sind lieber privat unterwegs ge- wesen.“Und er kündigte an: „So etwas wird es nächstes Jahr nicht mehr geben.“Kaarst wird sich wohl neusortieren. Fafenrot verkündet schon jetzt sein Ende auf der Trainerbank und sein Comeback in der ersten Mannschaft der Kaarster.
Von der Spielabsage ließ sich der frischgekrönte Meister nicht die Feierlaune vermiesen. Mit dem gesamten Team wurde die zweite Mannschaft unterstützt und anschließend im Vereinsheim und auf dem Trecker gefeiert. Schließlich hat Delhoven die Meisterschaft nicht mit dieser einen Partie gewonnen, sondern mit einer durchweg konstanten Leistung. Im Verlauf der kompletten Spielzeit hat Delhoven – bis jetzt – nur ein einziges Spiel verloren – und das am zweiten Spieltag gegen Weißenberg (1:3). Mit 81 Toren stellt „Delve“den besten Angriff der Liga und hat auch die wenigsten Gegentore kassiert (31). Lange hieß der große Konkurrent DJK Novesia, doch die Neusser kamen wie schon im vergangenen Jahr aus dem Tritt und verspielten spätestens im März ihre Chance auf den Aufstieg.
Delhovens große Stärke war in diesem Jahr neben spielerischer Qualität die Erfahrung. Die Achse um Abwehrchef Michael Busch, Kapitän Roman Albrecht und Torjäger Felix Frason steht schon seit Jahren und ist trotz der Auf- und Abstiege nie auseinandergefallen. Zahlreiche Spieler erlebten alle drei Aufstiege der letzten Jahre mit und kennen das Gefühl. Natürlich muss man auch dazu sagen, dass Delhovens kleiner, aber feiner Kader in dieser Spielzeit größtenteils von schweren Verletzungen verschont geblieben ist, was die Leistung aber nicht schmälert.