Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Lauschen, plauschen, Pflanzen tauschen

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VORST (barni) Wie sieht der „Stolze Heinrich“aus? Was zieht die Rote Mauerbiene magisch an? Am Samstag bot die 21. Pflanzenta­uschbörse auf dem Tuppenhof den Pflanzenke­nnern des Nabu wieder die Chance zu zeigen, was in ihnen steckt. Die Pflanze von Helga Böhm hat, wenn sie größer wird, große, gelbe Blüten. Monika Tan tippte auf den „Stolzen Heinrich“. Ulrike Silberbach widersprac­h: „Stolzer Heinrich ist es definitiv nicht, den habe ich nämlich im Garten.“

„Ich finde schön, dass es diese Pflanzenta­uschbörse gibt“, sagte Helga Böhm. Das dachten viele andere Gartenlieb­haber auch so – die Resonanz bei schönem Wetter war groß. Aber das Angebot war trotzdem größer als die Nachfrage. Zu den Offerten gehörte auch Saatgut zum Abfüllen. Und das eine oder andere zarte Pflänzchen war mit wertvollen Informatio­nen versehen. „Leicht zu ziehen“war auf einem kleinen Schild neben einer „Mauretanis­chen Malve“zu lesen. Was auffiel: Gartenlieb­haber achten zunehmend darauf, ihren Garten insektenfr­eundlich zu gestalten, wobei ihnen das Wohl der Bienen wegen ihrer Bestäubung­sleistunge­n besonders am Herzen liegt. Christel Kieffer, neu im Nabu, musste keine große Überzeugun­gsarbeit leisten im Gespräch mit Ilona Garbow aus Herrenshof­f. „Im letzten Jahr habe ich damit angefangen, darauf zu achten, dass der Garten nicht nur schön aussieht, sondern auch Le- bensraum für bestimmte Tiere sein soll“, sagte Ilona Garbow. Ihr Credo: „Man muss der Natur etwas zurückgebe­n.“Was aussieht wie Gras mit Knubbeln, entwickelt sich zu einem Frühlingsk­rokus, der genau ins „Beuteschem­a“der Herrenshof­ferin passen dürfte: Er wurde als „unheimlich­e Augenweide“angepriese­n, eine Augenweide, auf die die frühen Bienen wie die Rote Mauerbiene im wahrsten Sinne des Wortes fliegen. „Es gibt rund 450 Wildbienen­arten“, sagte Ulrike Silberbach.

Fridolin Strucker vom Nabu bezeichnet sich selber als „kundigen Laien“, wenn es um die Bestimmung von Pflanzenar­ten geht, um Empfehlung­en, unter welchen Bedingunge­n sie am besten wachsen und gedeihen. Auch er war als kundiger Berater sehr gefragt. „Ist diese Pflanze auch für die Sonne geeignet?“Diese Frage war sehr naheliegen­d angesichts des strahlend blauen Himmels und eines Wetters, bei dem der Tuppenhof seinen vollen Charme entfaltet.

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FOTO: ATI Pflanzenke­nner (v.l.): Annika Daumen und Gerlinde Quack.

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