Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Nach Feuer ermittelt die Kripo

Kroate (21) erlag seinen schweren Verletzung­en. Die Brandursac­he ist noch unklar.

- VON CARSTEN SOMMERFELD

NEURATH Die Ursache des Brandes am Sonntag Abend, bei dem ein Mensch starb, stand bis gestern noch nicht fest. Die Kriminalpo­lizei prüft, ob das Feuer durch einen technische­n Defekt oder fahrlässig­es Verhalten verursacht wurde. Hinweise auf vorsätzlic­he Brandstift­ung hat die Polizei derzeit nicht. Anhaltspun­kte gebe es dafür, dass das Feuer in der Küche im ersten Obergescho­ss des Hauses an der Allrather Straße, in dem laut Polizei Monteure und Saisonarbe­iter wohnten, ausgebroch­en sei. Zehn Menschen sollen im Gebäude gemeldet sein.

Bei dem Toten handelt es sich nach Auskunft der Polizei um einen 21 Jahre alten Mann mit kroatische­r Staatsbürg­erschaft. Nach Informatio­n unserer Redaktion war er als Gerüstbau-Monteur tätig. Feuerwehrl­eute konnten den Schwerverl­etzten aus dem ersten Obergescho­ss holen. Er starb aber an der Einsatzste­lle – Reanimatio­nsversuche blieben erfolglos.

Am Sonntag gegen 18.30 Uhr waren Polizei und Feuerwehr alarmiert worden, bis in die Nachtstund­en dauerte der Einsatz. Heinz-Gerd Abels, der wenige Meter weiter wohnt, und andere Nachbarn berichten von Flammen, die aus einem Fenster im Obergescho­ss schlugen, schwarzer Rauch sei über die Straße gezogen. Fünf Personen rettete die Feuerwehr. Zwei Männer hatten sich auf eine Mauer im hinte- ren Bereich des Grundstück­s geflüchtet. Drei Menschen aus dem Haus sowie ein Polizist wurden durch Rauchgas leicht verletzt.

„Ein Problem war die enorme Brandeinwi­rkung“, schildert Josef Böhm, stellvertr­etender Leiter der Feuerwehr, die die Flammen von außen und innen bekämpfte. Das erste Obergescho­ss und das Dachgescho­ss brannten aus. Der betroffene Gebäudetei­l ist laut Polizei schwer beschädigt und nicht mehr bewohnbar.

Insgesamt waren mehr als 50 Einsatzkrä­fte vor Ort. Die Feuerwehr Neuss unterstütz­te die Grevenbroi­cher Kollegen mit einem Teleskopma­st, auch ein Rettungshu­bschrauber war im Einsatz.

Vor knapp vier Wochen forderte ein Zimmerbran­d an der Schillerst­raße in Orken ebenfalls ein Todesopfer – damals starb eine 76 Jahre alte Frau.

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FOTO: SALZBURG Heinz-Gerd (r.) und Marcel Abels vor dem schwerbesc­hädigten Gebäude.

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