Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Note eins zum Auftakt
Janika Derks vom RSV Neuss-Grimlinghausen gelingt mit ihrem Sieg beim Voltgierturnier in Ermelo ein herausragender Start in die Saison.
NEUSS Sicher, bis zum Saisonhöhepunkt ist es noch eine Weile hin, die World Equestrian Games, die Weltreiterspiele im US-amerikanischen Tryon stehen erst für den 12. bis 23. September im Kalender, doch Janika Derks vom RSV Neuss-Grimlinghausen präsentiert sich schon jetzt in ausgezeichneter Form. Auf Caruso Hit triumphierte die seit gestern 28-Jährige beim internationalen Voltigierturnier im niederländischen Ermelo. Ihre Vereinskollegin Pauline Riedl, ebenfalls mit Jessica Lichtenberg an der Longe, belegte auf Diamond Sky Rang neun.
In einem Wettbewerb, der bis auf die zwei besten Eidgenössinnen die komplette Weltelite ins KNHS Centrum nach Ermelo geführt hatte, setzte die Ückeratherin früh klare Akzente. In der Pflicht, seit vielen Jahren die Paradedisziplin der in diesem Bereich ungemein präzise, ja fast schon penibel arbeitenden Voltigierer vom Nixhof, sicherte sich Janika Derks einen veritablen Vorsprung, lag mit 8.490 Punkten klar vor der Konkurrenz. Pauline Riedl folgte mit 8.165 Punkten auf Platz zwei. Auch ihre tierischen Partner besetzten die Pole Position, Caruso wurde vor Diamond Sky als bestes Pferd des ersten Tages ausgezeichnet.
Das konnte einfach nicht so bleiben, und Agnes Werhahn, obwohl sie seit 15 Jahren nicht mehr selbst an der Longe steht, immer noch die erfolgreichste Voltigiertrainerin der Welt, erklärte warum: „Pferde sind Lebewesen und lassen im Laufe eines Turniers nach, werden müde.“Darüber hinaus bestritt der achtjährige Diamond Sky in Ermelo erst seinen sechsten Wettkampf. Werhahn: „Er ist wie ein Riesenbaby – und große Pferde brauchen in ihrer Entwicklung einfach länger.“Prompt patzte er im Technikprogramm, „da fehlt ihm im Zusammenspiel mit der Voltigiererin noch die Sicherheit“, fügte Agnes Werhahn an.
Pauline Riedl fiel zunächst auf Platz drei, dann auf Rang neun zurück. Fast noch übler erging es ihrer Teamkameradin: Janika Derks legte beim Abgang eine Bauchlandung hin und hatte es wahrscheinlich vor allem ihrer geradezu überirdischen Athletik zu verdanken, dass ihr Missgeschick ohne schlimme Folgen blieb. „Sie ist auf dem Boden wie ein Flummi aufgetischt und direkt wieder hochgekommen“, sagte Agnes Werhahn. Achtung: Zu sehen ist das Ganze auf der Facebookseite des „Team Neuss“.
Der Fauxpas war indes locker zu verkraften, auch nach dem Technikprogramm, das eher an eine Kür erinnerte, führte Janika Derks das internationale Feld weiter an. Und das blieb auch nach der echten Kür so, „die leicht aussieht, aber tatsächlich ungemein schwierig ist“(Werhahn). Für Caruso ging damit ein anstrengender Tag zu Ende, schließlich war er in Ermelo doch gleich doppelt gefordert, kam mit Daniela Slomka auf Rang 16. Der in Düsseldorf studierenden Österreicherin, mit Jessica Lichtenberg an der Longe, gehört das Pferd, das in Neuss ausgebildet wurde und seit rund zweieinhalb Jahren auf dem Nixhof steht. Auf den Nachfolger des mittlerweile nicht mehr in Wettkämpfen eingesetzten Auxerre kann Janika Derks auch bei den in diesem Jahr anstehenden Großereignissen bauen.
Beim 82. Internationalen Wiesbadener Pfingstturnier vom 18. bis 21. Mai im Schlosspark Biebrich geht die 28-Jährige allerdings mit Dark Beluga an den Start. Bereits am Wochenende wird es für das von Catharina Musfeld und Milena Hiemann betreute Juniorteam des RSV NeussGrimlinghausen ernst. Von Christi Himmelfahrt bis Sonntag ist der Nachwuchs aus Neuss beim internationalen Voltigier-Turnier im belgischen Moorsele im Einsatz.