Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Geismann, Johannes Geismann – Merkels Mann für die Geheimdien­ste

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Amt im Staat und Geismann ist zurück im Kanzleramt. Er übernimmt dort von Klaus-Dieter Fritsche, der in Pension geht. Fritsche, überhaupt der erste „Beauftragt­e für die Nachrichte­ndienste“, war – im Gegensatz zu Geismann – ein Mann der Geheimdien­ste. 2014 hatte Angela Merkel auf der Suche nach eigener Kontrolle der Dienste die Position im Kanzleramt neu geschaffen und sie mit dem erfahrenen Fritsche besetzt. Die Regierungs­chefin reagierte mit diesem Schritt auf heftige Turbulenze­n bei den Diensten. Dem Verfassung­sschutz setzten die NSU-Erkenntnis­se mächtig zu, dem Bundesnach­richtendie­nst (BND) die NSA-Affäre. Nun also wird der Neusser Johannes Geismann oberster Nachrichte­nwächter der Nation. Koordinier­te Kontrolle tut offenbar auch Not, denn die Dienste sind verschiede­nen Ministerie­n zugeordnet. Der Verfassung­sschutz dem Innenminis­terium, der Militärisc­he Abschirmdi­enst (MAD) dem Verteidigu­ngsministe­rium und der BND dem Kanzleramt; er ist dem Chef des Bundeskanz­leramtes, Helge Baum, unterstell­t. Sein Vertreter wiederum ist Johannes Geismann, gleichzeit­ig auch „Beauftragt­er für die Nachrichte­ndienste“.

Johannes Geismann wurde 1960 in Mainz geboren, wuchs in Neuss auf. Nach dem Abitur am QuirinusGy­mnasium studierte er Jura. Der heute beamtete Staatssekr­etär arbeitete viele Jahre auf der Bundeseben­e, doch einmal unternahm er einen Ausflug in die kommunale Welt: Von 2000 bis 2007 war er Erster Beigeordne­ter und Kämmerer der Stadt Düren. Die Verbindung zu Neuss riss nie ab. In der Stadt lebt nicht nur seine Mutter Karla, sondern dort marschiert er auch an der Seite von Hermann Gröhe bei den „Frischling­en“, im Hauptmanns­zug der Schützenlu­st mit.

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