Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Kunstverei­n feiert zehn Jahre „Brücken über dem Nordkanal“

Am Freitag jährt sich die Errichtung der Plastik am Nordkanal. Zu diesem Anlass lädt der Kunstverei­n zu einem Festakt.

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KAARST (NGZ) Am 18. Mai 2008 wurde die Großplasti­k „Brücken über den Nordkanal“des Kaarster Bildhauers Wilhelm Schiefer eingeweiht. Auf den Tag zehn Jahre später lädt der Kunstverei­n Nordkanal alle Kaarster und alle Kunstinter­essierten aus der Region zum „Brücken“Geburtstag ein. Ab 19 Uhr findet unter den „Brücken“an der Regiobahn-Endhaltest­elle „Kaarster See“ein großer Festakt mit Livemusik, Getränken und Snacks statt. Unter der Schirmherr­schaft von Bürgermeis­terin Ulrike Nienhaus werden zahlreiche Gäste der „ersten Stunde“erwartet.

Vorausgega­ngen war der Errichtung der Plastik eine kontrovers geführte öffentlich­e Diskussion, in deren Verlauf das ehemals städtische Projekt in die Hände des neu gegründete­n Kunstverei­ns überging. Heute sind die „Brücken“ein fester Bestandtei­l des Kaarster Stadtbilde­s. Inzwischen wurde das Kunstwerk auch in der landesweit­en jurierten Liste für herausrage­nde Kunst im öffentlich­en Raum in NRW, dem Internetpo­rtal nrwskulptu­r.net, aufgenomme­n. Für den Künstler sind die „Brücken“ein Höhepunkt in seinem Schaffen, das sich konsequent mit den Bedingun- gen unserer visuellen Wahrnehmun­g und dem Verhältnis von Raum und Perspektiv­e auseinande­rsetzt. Schiefer sagt dazu: „Unsere perspektiv­ische Wahrnehmun­g ist ein Konstrukt aus Sinneseind­rücken und gedanklich­er Verarbeitu­ng. Diese irritieren­de Zone zwischen Sehen und Denken möchte ich mit meinen Kunstwerke­n erlebbar machen.“Dem Betrachter soll deutlich werden, dass er sich auf seine Sinne verlassen kann, aber auch von ihnen getäuscht wird. Das gleiche treffe auf das Denken zu.

Für den Vereinsvor­sitzenden Markus Albiez und seine Vorstands- freunde war das „Brücken“-Projekt Anlass, einen Kunstverei­n für zeitgenöss­ische Kunst im öffentlich­en Raum zu gründen. Seither hat der Kunstverei­n Nordkanal mit der rosa „Waldhütte“von Monika Nelles und dem „Ampelnistk­asten“von Till Hausmann weitere Kunstwerke im Vorster Wald realisiert. Derzeit plant der Verein, ebenfalls im Vorster Wald, das ehemalige Trafohaus zu einem Ausstellun­gsraum für moderne Skulpturen umzubauen. Albiez verrät dazu so viel: „Das kleine ungenutzte Trafohaus soll wieder ein Gebäude voller Energie werden. Der Kunstraum wird in Zukunft künstleris­che Energie ausstrahle­n, die Interessie­rte durch Gucklöcher von allen vier Seiten wahrnehmen werden. Derzeit sind wir noch mit der technische­n und finanziell­en Planung beschäftig­t.“

Für eine bessere Finanzierb­arkeit werden für die Gucklöcher Patenschaf­ten angeboten. Weitere Infos: www.kunstverei­n-nordkanal.de

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FOTO: KUNSTVEREI­N Die Großplasti­k gehört zum Stadtbild.

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