Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Die Kyburg ist aus ihrem Dornrösche­nschlaf erwacht

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NEUSS (NGZ) Er hatte extra eine Drohne mit dabei, um aus der Luft Beweisfoto­s zu machen. Und nachdem er sich selbst vor Ort ein Bild der Lage gemacht hatte, konnte der Weckhovene­r Stadtveror­dnete Arno Jansen von der SPD die frohe Botschaft verkünden: „Die Reste der Kyburg in Weckhoven sind wieder zugänglich. Die alte Burgruine ist vom überwucher­nden Grünbewuch­s naturschon­end befreit worden.“

Die Kyburg hat laut Jansen für den Stadtteil Weckhoven eine große Bedeutung. Darum trägt auch die Grundschul­e in Weckhoven den Namen dieses Denkmals. Den Kindern der Schule konnten die Reste der Kyburg aber viele Jahre nicht gezeigt werden, weil die Burgruine unter einem großen Berg Grüngestrü­pp verborgen lag. „Ich bedanke mich deshalb bei Bürgermeis­ter Reiner Breuer und den Mitarbeite­rn des Grünfläche­namtes dafür, dass unser Wahrzeiche­n nun wieder betrachtet werden kann.“

Die Freilegung der Jahrhunder­te alten Mauerreste hatte sich auch seit längerer Zeit schon der Weckhovene­r Heimatvere­in gewünscht, denn schließlic­h ist die historisch­e Kyburg – gemeinsam mit der Erft – auf dem Wappen des Neusser Stadtteils abgebildet. Der SPD-Fraktionsv­orsitzende Jansen freut sich über die Freilegung und sagt: „Seit wenigen Tagen ist die Kyburg jetzt wieder aus ihrem Dornrösche­nschlaf erwacht und die Kinder der Schule können nun mit eigenen Augen den Namenspatr­on ihrer Schule sehen.“

In ihrer Geschichte hieß die Kyburg früher „Erprather Burg“und war im Mittelalte­r der Sitz der Herren von Erprath. Wann die Burg in der Vergangenh­eit erbaut wurde, ist immer noch nicht exakt zu bestimmen. Der Rittersitz wurde jedenfalls erstmals schriftlic­h im Jahre 1166 erwähnt. Im Truchsessi­schen Krieg von 1583 bis 1588 wurde die Burg zerstört. Von der ehemaligen Burganlage ist im Wesentlich­en nur noch der fünf Meter hohe Rest eines Wohnturms erhalten geblieben. Vermutlich befand sich an dieser Stelle früher ein römischer Wachturm.

„Die Reste der Kyburg in Weckhoven sind wieder zugänglich“

Arno Jansen

Stadtveror­dneter der SPD

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