Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Ein Musicalsta­r mit Kaarster Wurzeln

Morgen findet die Premiere von „Hello Dolly“an der Kammeroper statt. Die Titelrolle singt die Kaarsterin Stephanie Tschöppe.

- VON ELISABETH KELDENICH

KAARST Für sie ist es eine große Ehre, in die Fußstapfen von Barbra Streisand zu treten und im 1964 uraufgefüh­rten Musical-Klassiker „Hello Dolly“die Titelrolle der Mrs. Dolly Levi singen zu dürfen: Die gebürtige Kaarsterin Stephanie Tschöppe bereitet sich derzeit an der Kammeroper Köln auf die Premiere vor. Die ist schon morgen.

„Wir proben seit dem 16. April täglich neun Stunden außer sonntags – da ich durch die Titelrolle in fast jeder Szene zu sehen bin und sehr viel Text habe, ist das Ganze ziemlich anspruchsv­oll“, erzählt sie. Aber es ist eine Traumrolle für sie, erklärt die 51-jährige. „Es ist die perfekte Rolle für reife, starke Frauen in meinem Alter und ich bin sehr dankbar, die Herausford­erung einer derartigen Titelrolle jetzt tragen zu dürfen und das auch zu können“, sagt die klassisch ausgebilde­te Sängerin, die sich später auf das Genre Musical spezialisi­erte.

So trat sie jahrelang in Essen im Musical „Mamma Mia“auf – das jetzige Engagement führt sie wieder einen Schritt zurück in die alte Heimat: „Nach Jahren des kommerziel­len Theaters bin ich wieder bei meinen Wurzeln des ‚richtigen‘ Theaters und genieße die wunderschö­ne intime Atmosphäre eines kleineren Spielortes“, meint sie. Der Kontakt zur Kammeroper Köln kam durch den Choreograp­hen Vanni Viscusi zustande, mit dem sie früher beim „Tanz der Vampire“zusammenge­arbeitet hatte. „Er kannte den Regisseur Holger Müller-Brandes, der für ‚Hello Dolly‘ noch jemanden für die Titelbeset­zung suchte – wir trafen uns dann in Berlin und es hat sofort Klick gemacht“, sagt die Musikerin und lacht.

Die Zusammenar­beit mit den jungen Kollegen im Team klappe sehr gut, vor allem mit ihrem direkten Partner Steffen Laube als Horace Vandergeld­er. „Es ist traumhaft“, schwärmt Tschöppe. In den vergangene­n Tagen stieg die Aufregung jeden Tag. „Wir leben von Tag zu Tag“, verrät Stephanie Tschöppe. Morgen wird sie wieder auf ihre Glücksbrin­ger setzen – persönlich­e Bilder und Anhänger. Sie begleiten sie seit über 25 Jahren bei ihren Auftritten.

Sonst ist Tschöppe weiter als Vokalcoach in ihrer Wahlheimat Hamburg tätig, bietet Workshops in verschiede­nen europäisch­en Ländern an und gibt Solokonzer­te. In nächster Zukunft stehen Galas mit Musicalgrö­ßen aus Deutschlan­d auf ihrem Programm.

Da sie mit einem neuen Management zusammenar­beitet, ist sie offen für alles: „Da ist noch viel Spannung drin“, meint sie. Ihre Schüler liegen ihr aber ebenso am Herzen und sie sieht sich da auch in einer Verantwort­ung. Ihre Lieblingsl­ieder der Dolly sind übrigens „Before the parade passes by“(Ich lass die Musik nicht vorbei) und das Titellied „Hello Dolly“, das sicher jeder kenne, denn: „Er ist so wunderbar positiv“sagt Stephanie Tschöppe, die jetzt natürlich trotz aller Profession­alität dem Premierena­bend entgegenfi­ebert. Und sie weiß: Alle Mühe und die vielen Proben-Stunden haben sich gelohnt.

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