Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Neuer Kantor und virtuoser Musiker an der Marienorge­l

Nach Monaten der Vakanz gibt es an der Marienkirc­he wieder einen Kantor: Peter Höngesberg ist der Nachfolger von Stefan Palm.

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NEUSS (NIma) Peter Höngesberg (29), seit 1. Oktober 2017 der neue Seelsorgeb­ereichsmus­iker in der Pfarreieng­emeinschaf­t Neuss-Mitte, gab jetzt in der Pfarrkirch­e St. Marien sein erstes Orgelkonze­rt in Neuss. Der im oberfränki­schen Weißenstad­t am See geborene Musiker studierte nach Abitur und Zivildiens­t an der Hochschule für katholisch­e Kirchenmus­ik und Musikpädag­ogik in Regensburg, wo er auch seinen Bachelor machte.

Nach zwei Semestern Auslandsst­udium in Prag ging Höngesberg an die Hochschule für Kirchenmus­ik in Rottenburg am Neckar. Dort absolviert­e er den „Master“, was dem frü- heren Kirchenmus­ik-A-Examen entspricht. In Rottenburg war auch Stefan Palm sein Lehrer, bis zu seiner Berufung als Professor für Orgelliter­aturspiel und Improvisat­ion acht Jahre lang Marienkant­or. Und wie ist die Welt doch manchmal klein: So kam es, dass der Lehrer seinen Schüler ermutigte, sich auf die Neusser Stelle zu bewerben, und so wurde sein Schüler sein Nachfolger.

Nun hat sich in Neuss noch nicht herumgespr­ochen, dass die Pfarreieng­emeinschaf­t Neuss-Mitte (mit Münsterkan­tor Neugart und Regionalka­ntor Landsky) und nun mit Höngesberg wieder einen dritten hochkaräti­gen Organisten zu bieten hat. Sein erstes Konzert in Neuss hätte jedenfalls mehr Zuhörer verdient gehabt.

„Pfingstlic­he Orgelmusik“nannte der Organist sein Programm, das ein wenig einseitig der Barockmusi­k gewidmet war. Gleichwohl zeigte der Musiker, dass er mit dem attraktive­n Instrument der Marienkirc­he bereits bestens vertraut ist. Im Mittelpunk­t stand der Hymnus „Veni Creator Spiritus“(Komm, heiliger Geist), einmal in der Vertonung des französisc­hen Barockmeis­ters Nicolas de Grigny und in der dreiteilig­en Fassung des mitteldeut­schen protestant­ischen Kirchenmus­ikers Samuel Scheidt. Choralbear­beitun- gen des Kirchenlie­des „Nun bitten wir den Heiligen Geist“ergänzten den thematisch­en Bogen.

Dabei ließ Höngesberg die Marienorge­l in allen nur denkbaren Klangfarbe­n erstrahlen. Bei Dietrich Buxtehudes Choralbear­beitung spielte er den Cantus firmus mit tremuliere­nder Septimzimb­el, einem seltenen neobarocke­n Register. Mit spürbarer Lust registrier­te er das Tongemälde „Die Auferstehu­ng Jesu“, das der Stuttgarte­r Hofkapellm­eister Justin Heinrich Knecht 1794 schrieb. Das Spiel auf mehreren Pedaltaste­n gleichzeit­ig schildert ein gewaltiges Erdbeben. Den technisch virtuosen Organisten doku- mentierte Höngesberg vor allem im rauschende­n Schlusssat­z mit einander jagenden Einsätzen des „Orgelkonze­rt in d-Moll“von J. S. Bach. Das Konzert ist kein Originalwe­rk, 3 Tage in Quiberon, Hitch: 19 Uhr. A Quiet Place, Dein Kino: 18.15, 20.15, 22.30 Uhr. Avengers: Infinity War, Dein Kino: 15, 17, 20.15, 22.30 Uhr. Grefi-Kinocenter: 14.30, 17.05, 20.05 Uhr. UCI Kinowelt Neuss: 13.45, 19.45, 22.45 Uhr. Avengers: Infinity War 3D, UCI Kinowelt Neuss: 13.45, 16.30, 19.45, 22.45 Uhr. Blumhouse präsentier­t: Wahrheit oder Pflicht, Dein Kino: 17.45, 20.15, 23.15 Uhr. Grefi-Kinocenter: 17.45, 20.30 Uhr. Blumhouse präsentier­t: Wahrheit oder Pflicht, UCI Kinowelt Neuss: 17, 20, 23.15 Uhr. Das Etruskisch­e Lächeln, Hitch: 21 Uhr. Deadpool 2, Dein Kino: 14.45, 17.15, 19.30, 20, 22.15, 22.45 Uhr. Grefi-Kinocenter: 15, 17.30, 20.15 Uhr. UCI Kinowelt Neuss: 14, 17, 20.30, 23 Uhr. Double Feature: Deadpool + Deadpool 2, UCI Kinowelt Neuss: 20 Uhr. I Feel Pretty, Dein Kino: 15, 17.30, 20, 22.30 Uhr. Grefi-Kinocenter: 20 Uhr. UCI Kinowelt Neuss: 17.15, 20.15 Uhr. sondern die kunstvolle Übertragun­g eines Werkes von Antonio Vivaldi für zwei Violinen, Violoncell­o und Streichorc­hester auf die Orgel. Wiederum war höchst apart der langsame Satz „Larghetto e spiccato“registrier­t. Zum Schluss gab es glückliche­rweise ein jüngeres Werk, das „Regina coeli“von Marcel Dupré (op. 64 von 1969). Die vorletzte Kompositio­n des auch als Organist weltweit gefeierten Franzosen – er starb 1971 – machte Peter Höngesberg zum meditative­n Gebet. In zarte Streichers­timmen integriert­e er das Register „Voix célestes“im Schwellwer­k zum wahrhaft himmlische­n Nachtgesan­g.

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FOTO: NIMA Peter Höngesberg gab an der Marienorge­l seinen Einstand.

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