Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

B-Jugend: HSG trotzt dem Hexer im tschechisc­hen Tor

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NEUSS (pas-) Allzu viel sprach nach zwölf Minuten nicht dafür, dass die männliche B-Jugend der HSG Neuss/Düsseldorf ihr Heimspiel beim Quirinus-Cup gegen die Gäste von Dukla Prag gewinnen würden. Als Tomas Povolny die Tschechen mit einem krachenden Schlagwurf mit 5:2 in Führung brachte, machten die Schützling­e von Trainer Jörg Bohrmann lange Gesichter. Dennoch kämpften sie sich zurück und sicherten sich mit einem 8:6-Erfolg (5:3) den Pokal.

Warum das so war, war für Bohrmann leicht zu erklären: „Wir wussten, dass wir dieses Spiel nur über die Abwehr drehen können. Das ist in der zweiten Hälfte deutlich besser geworden.“Über zehn Minuten blieben die Gäste ohne eigenen Treffer und scheiterte­n ein ums andere Mal an Torhüter Paul Dreyer. Eine bezeichnen­de Szene: Während die tschechisc­hen Abwehrspie­ler in Minute 19 noch mit den Schiedsric­hter haderten, zog Steven Kurth aus dem Rückraum mit Volldampf ab und erzielte das wichtige Führungsto­r zum 6:5. „Uns ist in der zweiten Halbzeit die Luft ausgegange­n. Da war sicherlich auch viel Pech dabei, aber letztendli­ch waren wir einfach müde. Deswegen haben wir es nicht mehr geschafft, Tore zu machen und die Neusser hinten zu stoppen“, sagte Jan Petruzela, Trainer der Prager.

Das sah im ersten Durchgang zuvor noch ganz anders aus, als die Gäste optimal starteten und im großgewach­senen Ondrej Janda einen Torhüter hatten, der schlichtwe­g nicht zu schlagen war. Zweimal parierte er im Eins-gegen-Eins mit unglaublic­hen Reflexen, dazu war er auch vom Siebenmete­rpunkt nicht zu überwinden, was Bohrmann allergrößt­en Respekt abnötigte: „An dem sind wir einfach nicht vorbeigeko­mmen. Das war wirklich überragend, was der Kerl gehalten hat.“Der Titel war für die Bestätigun­g einer gelungenen Entwicklun­g: „Was die Mannschaft in den letzten Wochen und Monaten für Schritte gemacht hat, ist beeindruck­end. Vor allem defensiv zählen wir meiner Meinung nach zu den besten Teams. Das hat man dann auch heute wieder gesehen.“

Sein Gegenüber Petruzela sah das Turnier nicht ganz so ernst: „Unser Ziel war es nicht, hier zu gewinnen, sondern uns miteinande­r zu vergleiche­n und einfach Spaß zu haben.“Der Fokus bei Dukla liege nämlich ganz klar auf der kommenden Woche: „Da fahren wir zur tschechosl­owakischen Meistersch­aft. Darauf haben wir die ganze Saison hingearbei­tet.“

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