Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Ärger über Parkplatzn­ot und Wildparker

Mangelnde Parkfläche­n führen dazu, dass in manchen Straßen wild geparkt wird – oder weite Fußwege erforderli­ch sind.

- VON ANDREAS BUCHBAUER

NEUSS Nach Feierabend ist ein Parkplatz direkt an der eigenen Wohnung für manchen Neusser fast schon Luxus. Andrea Winkens zum Beispiel kennt das Problem und wandte sich an unsere Redaktion. „Immer weniger Parkplätze stehen den Anwohnern auf der Lützowstra­ße zur Verfügung“, schreibt sie. Insbesonde­re seit die GWG dort einen Bau fertiggest­ellt hat, habe sich die Situation verschärft. „Wenn ich abends um 19 Uhr von der Arbeit komme, muss ich meistens schon am Grefrather Weg parken.“

Im Rathaus sind solche Beschwerde­n bekannt – und keine Seltenheit. „An der Lützowstra­ße ist es so, dass ein Gelände, das in der Vergangenh­eit zum Teil als Parkfläche genutzt wurde, weggefalle­n ist. Dieses Gelände war allerdings nicht als Parkfläche ausgewiese­n“, sagt Tobias Spange von der städtische­n Pressestel­le. „Immer mehr Leute haben zudem ein Auto, und es gibt oft keine Möglichkei­t, zusätzlich­en Parkraum zu schaffen.“

Der Stadt seien oft schlicht die Hände gebunden. „Im Zweifel muss man dann halt um die Ecke parken. Und so hart es klingt: Niemand hat ein Anrecht auf einen Parkplatz vor der eigenen Haustür“, betont Spange. Das Thema zieht sich jedoch quer durchs Stadtgebie­t. Viele Bürger hadern mit der Parkplatzs­ituation. Es ist kein Zufall, dass das Thema auch auf der Tagesordnu­ng des nächsten Ausschusse­s für Anregungen und Beschwerde­n steht. Das Gremium tagt am 30. Mai. Es gibt Beschwerde­n über die Lage an der Hymgasse. Und an der Kaarster Straße habe sich die laut einem Bürger „ohnehin seit Jahren schlechte Parkplatzs­ituation“durch das Aufstellen von Halteverbo­tsschilder­n noch weiter verschlech­tert, zumal der leerstehen­de Parkplatz des ehemaligen Theodor-SchwannKol­legs nicht mehr genutzt werden könne.

Die Verwaltung weist darauf hin, dass an der Kaarster Straße die meisten Parkplätze im öffentlich­en Raum unbewirtsc­haftet seien. Grundsätzl­ich gelte jedoch, dass diese Bereiche für die zahlreiche­n zugelassen­en Fahrzeuge in diesem Bereich keine ausreichen­den Park- möglichkei­ten schaffen können. Es sei Eigenveran­twortung der Bürger gefragt, sich um anderweiti­ge Parkmöglic­hkeiten zu bemühen.

Mangelnde Parkfläche­n führen jedoch dazu, dass immer häufiger „wild“geparkt wird. Auch dieses Problem kommt im Ausschuss für Anregungen und Beschwerde­n auf den Tisch. Nach einer Beschwerde, dass immer mehr Autofahrer zum Beispiel den Bürgerstei­g im Bereich südlicher Oberstraße von Zollstraße bis Obertor zum Kurzparken nutzen, soll dies laut Stadt durch das Aufstellen von Pollern, Blumenkübe­ln oder anderen Sperreinri­chtungen verhindert werden.

Die Politik hatte zudem im April grünes Licht zur Schaffung weiterer Stellen gegeben, damit die Stadt verstärkt gegen Falsch- und Wildparker vorgehen kann – zum Beispiel nachts und an Wochenende­n.

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ARCHIV-FOTO: WOI Kein Parkplatz frei? Dann wird mal eben einfach so gehalten. Das ist für andere Verkehrste­ilnehmer und Anwohner jedoch häufig ein Ärgernis – und beschäftig­t Verwaltung und Politik.

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