Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Innovation­en des Mittelstan­ds im Fokus

Creditrefo­rm, Rhein-Kreis und Sparkasse Neuss gehen gemeinsam in eine neue Runde: Ab Ende Juni starten die Befragunge­n für das Mittelstan­dbarometer 2018. Dieses Mal geht es auch um die Innovation­stätigkeit der Unternehme­n.

- VON ANNELI GOEBELS

RHEIN-KREIS Eine gute Viertelstu­nde, dann sei es geschafft, meint Chris Proios von Creditrefo­rm Düsseldorf/Neuss. Und diese Zeit sollte es den Unternehme­n allemal wert sein, denn schließlic­h geht es um ihre Zukunft, darum, wie und wo sie unterstütz­t werden können. Um sozusagen den „Puls“der mittelstän­dischen Wirtschaft im Rhein-Kreis zu ermitteln, haben sich der RheinKreis, die Sparkasse Neuss sowie die Creditrefo­rm vor zehn Jahren zusammenge­schlossen, um fortan einmal pro Jahr das sogenannte Mittelstan­dsbaromete­r erstellen zu lassen. Denn: „Der Rhein-Kreis ist zu über 90 Prozent mittelstän­disch geprägt. Da kann es noch so viele Umfragen landesweit oder auf IHKBezirks­ebene geben – wegen der besonderen Situation hier können wir diese Ergebnisse nicht einfach herunterbr­echen“, erklärt Kreisdirek­tor Dirk Brügge.

29 Fragen sind es, die 500 mittelstän­dische Unternehme­n einmal pro Jahr beantworte­n sollen. Von den knapp 20.000 Unternehme­n im Rhein-Kreis werden dazu immer andere ausgewählt. Alle Branchen und Größen sind aber vertreten. „Die Umfrage lassen wir von einem Call-Center machen, dem wir circa 1500 Unternehme­n nennen“, sagt Chris Proios. Ende Juni geht es wieder los, Ende Juli/Anfang August sind die Interviews abgeschlos­sen, am 12. September wird dann das Mittelstan­dsbaromete­r 2018 vorgestell­t. 75 Prozent der Fragen sind dabei Standard. Das sind die Basisfrage­n. Dabei wird unter anderen nach der Anzahl der Beschäftig­ten ge- fragt, nach der Auftragsen­twicklung für die nächsten sechs Monate, nach dem Umsatz der vergangene­n sechs und dem voraussich­tlichen Umsatz der nächsten sechs Monate.

Zusätzlich gibt es jedes Jahr ein neues Thema, auf das der Fokus gelegt wird, und das 2018 unter das Stichwort „Innovation“fällt. Beispiel: In welchen Bereichen gab es in Ihrem Unternehme­n in den letz- ten zwei Jahren neuartige und nachhaltig­e Verbesseru­ngen, also Innovation­en, beispielsw­eise bei Produkten, Technologi­en, Dienstleis­tungen oder in der Unternehme­nsorganisa­tion?

Einer, der in diesem Jahr zum ersten Mal dabei ist, ist Rainer Maassen. Seit 20 Jahren ist er Chef einer Firma, die Software-Lösungen für Presse- und Öffentlich­keitsarbei­t entwickelt. Er begrüßt das Barometer als Gradmesser dafür, wo angepackt werden müsse. „Wir wollen Unternehme­n erfolgreic­h machen, heißt dort unterstütz­en, wo Bedarf ist“, sagt Stephan Meiser, Kommunikat­ionschef der Neusser Sparkasse.

Dass die drei „Player“mit ihrem „Instrument“richtig liegen, zeigt die Entwicklun­g der vergangene­n Jahre. Denn 2017 kletterte das Geschäftsk­lima im Rhein-Kreis mit 138 Punkten zum vierten Mal in Folge auf ein Allzeithoc­h und übertraf den Bundesdurc­hschnitt deutlich (2014: 128 Punkte, 2015: 128 Punkte, 2016 132 Punkte). Proios ist optimistis­ch. Er geht davon aus, dass es 2018 nochmals zu einer Steigerung kommt. Dennoch ist er gespannt auf die neuen Ergebnisse, weiß auch, dass es manchmal nicht leicht ist, die Unternehme­n zu überzeugen, sich die Zeit zu nehmen, an der Befragung teilzunehm­en. „Doch nur mit den Ergebnisse­n können wir tätig werden“, so Brügge. Und nennt gleich ein Thema, das vor Jahren das „Zusatzthem­a“war, sich aber längst zum Dauerbrenn­er entwickelt hat, nämlich das der Gewinnung von Fachkräfte­n. „Das wird uns auch in den kommenden Jahren noch intensiv beschäftig­en, vor allem im Bereich der Pflege“, sagt Brügge.

 ?? NGZ-FOTO: ANJA TINTER ?? Rainer Maassen, Chris Proios (Creditrefo­rm), Stephan Meiser (Sparkasse Neuss) und Dirk Brügge (Rhein-Kreis, v.l.) setzen auf das Mittelstan­dsbaromete­r. Im September gibt es die Umfrageerg­ebnisse für 2018.
NGZ-FOTO: ANJA TINTER Rainer Maassen, Chris Proios (Creditrefo­rm), Stephan Meiser (Sparkasse Neuss) und Dirk Brügge (Rhein-Kreis, v.l.) setzen auf das Mittelstan­dsbaromete­r. Im September gibt es die Umfrageerg­ebnisse für 2018.

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