Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Bamf-Skandal: Amtschefin soll vor den Innenaussc­huss

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BERLIN (qua) Die Chefin des Bundesamts für Migration und Flüchtling­e, Jutta Cordt, ist im Skandal um unrechtmäß­ige Bescheide, Bestechung­svorwürfe und undurchsic­htige Strukturen in ihrer Behörde in den Fokus der Kritik geraten. Sie muss nach Informatio­nen unserer Redaktion am kommenden Dienstag ebenso wie Innenminis­ter Horst Seehofer (CSU) vor dem Innenaussc­huss des Bundestags zu den Vorwürfen Stellung nehmen.

„Wenn sich alles so bewahrheit­et, wie das sich andeutet, dann glaube ich kaum, dass man sie am Ende wird halten können“, sagte der niedersäch­sische Innenminis­ter Boris Pistorius im ZDF. SPD-Partei- und Fraktionsc­hefin Andrea Nahles widersprac­h ihrem Parteifreu­nd. „Ihre Abberufung zu fordern, bevor alle Fakten auf dem Tisch liegen, ist der Aufklärung nicht dienlich“, sagte Nahles der „Passauer Neuen Presse“. Sie nahm auch Innenminis­ter Seehofer gegen Kritik in Schutz. „Ich traue ihm zu, den Bamf-Skandal aufzukläre­n“, betonte Nahles.

Die Grünen zeigten sich hingegen ungeduldig. Sie schickten zur Vorbereitu­ng der Innenaussc­husssitzun­g einen achtseitig­en Fragenkata­log an das Innenminis­terium. „Das Innenminis­terium wäre gut beraten, unsere Fragen auch zu beantworte­n. Andernfall­s könnte doch ein Untersuchu­ngsausschu­ss notwendig sein“, sagte die flüchtling­spolitisch­e Sprecherin der Fraktion, Luise Amtsberg.

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