Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Ermittler: Flug MH17 von russischer Rakete getroffen

-

BUNNIK (dpa) Vier Jahre nach dem Abschuss des Passagierf­lugs MH17 über der Ost-Ukraine konzentrie­ren sich die Ermittlung­en auf das russische Militär. Die Rakete, mit der die Boeing abgeschoss­en worden war, stammte nach Angaben des internatio­nalen Ermittlert­eams JIT von der russischen Armee. „Das Flugabwehr­system vom Typ Buk gehörte zu Beständen der 53. Flugabwehr­Brigade der Russischen Föderation, stationier­t in Kursk“, sagte der niederländ­ische Chefermitt­ler Wilbur Paulissen gestern in Bunnik bei Utrecht. Fotos, Videos und Zeugenauss­agen würden das belegen.

Die Maschine der Malaysia Airlines war am 17. Juli 2014 auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur über der Ost-Ukraine abgeschoss­en worden. Alle 298 Menschen an Bord kamen ums Leben; die meisten waren Niederländ­er. Die Ermittler hatten bereits 2016 festgestel­lt, dass das Buk-Raketensys­tem aus Russland in das von prorussisc­hen Rebellen kontrollie­rte Gebiet transporti­ert und später nach Russland zurückgebr­acht worden war.

Der Kreis der Verdächtig­en habe sich auf ein paar Dutzend reduziert, sagte der leitende Staatsanwa­lt Fred Westerbeke. „Wir untersuche­n nun gezielt, inwieweit die betreffend­e Brigade selbst aktiv am Abschuss der Maschine beteiligt war.“Das russische Verteidigu­ngsministe­rium wies die Vorwürfe entschiede­n zurück. Moskau habe seit dem Vorfall vor vier Jahren immer wieder betont, dass die Streitkräf­te daran nicht beteiligt gewesen seien. Auch die pro-russischen Separatist­en in der Ost-Ukraine dementiert­en jedwede Beteiligun­g an dem Abschuss.

 ?? FOTO: DPA ?? Die aus Trümmern wieder zusammenge­setzte Boeing 777.
FOTO: DPA Die aus Trümmern wieder zusammenge­setzte Boeing 777.

Newspapers in German

Newspapers from Germany