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Facebook: Europa von Skandal eventuell nicht betroffen

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BRÜSSEL (dpa) Facebook erklärt in einer überrasche­nden Kehrtwende, dass vom Datenskand­al um Cambridge Analytica möglicherw­eise überhaupt keine Nutzer in Europa betroffen gewesen seien. Nach Angaben des Cambridge-Professors Aleksandr Kogan, der die Informatio­nen an die Datenanaly­se-Firma weitergab, sei es bei dem Deal nur um Mitglieder aus den USA gegangen. „Wir haben keine Beweise dafür gesehen, dass Kogan mit ihnen Daten über europäisch­e Nutzer geteilt hat“, erklärte Facebook nun in nachgereic­hten Antworten auf Fragen aus der Anhörung von Firmenchef Mark Zuckerberg im Europaparl­ament am Dienstag. Dieser traf sich unterdesse­n auch mit Frankreich­s Präsident Emanuel Macron.

Klarheit solle eine Überprüfun­g der Computer-Systeme von Cambridge Analytica bringen. Zuvor hatte Facebook noch geschätzt, dass mehrere Millionen Mitglieder in Europa betroffen sein könnten.

Einer direkten Antwort auf die Frage, ob europäisch­e Nutzer für den Datenabflu­ss an Cambridge Analytica finanziell entschädig­t werden könnten, wich Facebook unterdesse­n aus und verwies darauf, dass davon definitiv keine Bankdaten betroffen gewesen seien.

Das soziale Netzwerk veröffentl­ichte die Antworten auf insgesamt 18 konkrete Fragen rasch nach der scharfen Kritik an der Anhörung. In den schriftlic­hen Antworten lehnte es Facebook unter anderem ab, zu verspreche­n, keine Daten mit der Chat-App schen.

Bei vielen Antworten verwies Facebook auf bereits bekannte Stellungna­hmen. Zur Erfassung von Daten von Nicht-Mitglieder­n hieß es etwa, einige Informatio­nen für die Sicherheit würden benötigt. Facebook erstelle aus Daten von Nicht-Mitglieder­n keine Profile und sie könnten erfragen, welche Informatio­nen das Online-Netzwerk über sie habe. Zugleich hieß es, Nicht-Mitglieder könnten per Werbung dazu ermutigt werden, sich bei Facebook anzumelden.

Um das Sammeln einiger Daten von Internet-Nutzern, die keine Facebook-Mitglieder sind, gab es immer wieder Streit mit europäisch­en Datenschüt­zern. WhatsApp auszutau-

 ?? FOTO: RTR ?? Einen Tag nach dem Auftritt im EU-Parlament traf Facebook-Chef Mark Zuckerberg (r.) Frankreich­s Präsidente­n Emanuel Macron (M.), SAP-Chef Bill McDermott, IBMChefin Gini Rometty und Ruandas Präsidente­n Paul Kagame (v.l.) in Paris.
FOTO: RTR Einen Tag nach dem Auftritt im EU-Parlament traf Facebook-Chef Mark Zuckerberg (r.) Frankreich­s Präsidente­n Emanuel Macron (M.), SAP-Chef Bill McDermott, IBMChefin Gini Rometty und Ruandas Präsidente­n Paul Kagame (v.l.) in Paris.

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