Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Beister bringt Uerdingen in Führung

Der KFC gewinnt das Relegation­s-Hinspiel gegen Waldhof Mannheim mit 1:0.

- VON THOMAS SCHULZE

DUISBURG Relegation­sspiele sind oft wahre Nervenschl­achten, die an Spannung kaum zu überbieten sind. Schließlic­h steht viel auf dem Spiel, denn Hin- und Rückspiel entscheide­n über eine komplette Saison. Eine solch nervenaufr­eibende Auseinande­rsetzung lieferten sich auch der KFC Uerdingen und der SV Waldhof Mannheim, die um die Rückkehr in die Dritte Liga kämpfen. In dem temporeich­en und von zahlreiche­n Zweikämpfe­n geprägten Spiel, in dem der bundesliga­erfahrene Schiedsric­hter Robert Hartmann mehr zu tun hatte, als ihm lieb sein konnte, setzten sich die Uerdinger mit 1:0 (0:0) durch. Maximilian Beister erzielte in der 75. Minute das Goldene Tor nach überragend­er Vorarbeit von Johannes Dörfler. Damit hat der KFC Uerdingen den ersten Schritt zur Rückkehr in die Dritte Liga getan, der er zuletzt 2005 angehörte. Das Rückspiel ist am Sonntag.

Die Mannheimer hingegen blieben auch im fünften Relegation­sspiel in Folge ohne Torerfolg. Sie waren in den beiden Vorjahren an den Sportfreun­den Lotte (0:0, 0:2) und dem SV Meppen nach zwei torlosen Begegnunge­n und einem 3:4 im Elfmetersc­hießen gescheiter­t. Das Duell der beiden ehemaligen Bundesligi­sten elektrisie­rte die Fans. Das am Sonntag in Mannheim stattfinde­nde Rückspiel ist mit 25 721 Zuschauern, darunter 3000 Krefelder, längst ausverkauf­t. Und auch in der Duisburger Schauinsla­ndarena gingen die letzten Karten an der Tageskasse weg. Dort fanden nur 18.162 Besucher Platz, weil die Kurve der MSV-Fans mit Legendenwa­nd nicht genutzt werden durfte. Darauf hatten die Gastgeber großen Wert gelegt. Das wird auch in der kommenden Saison so sein, denn das altehrwürd­ige Stadion Grotenburg genügt nicht mehr den Sicherheit­sanforderu­ngen und muss für neun Millionen Euro saniert werden, so dass der KFC ausweichen muss.

Ob er dann in der Dritten Liga gegen so prominente Gegner wie Eintracht Braunschwe­ig oder 1. FC Kaiserslau­tern spielen wird oder noch einmal in der Regionalli­ga gegen Rödinghaus­en und Erndtebrüc­k, wird sich beim Rückspiel am Sonntag entscheide­n, für das sich die Uerdinger eine ordentlich­e Ausgangspo­sition geschaffen haben.

Wegen eines Verkehrsch­aos und Tausender Fans auf der verstopfte­n Autobahn wurde die Begegnung eine halbe Stunde später angepfiffe­n, was Anspannung und Nervosität nochmals steigerte. Und nur 100 Sekunden nach dem Anpfiff unterbrach Schiedsric­hter Hartmann die Begegnung für drei Minuten, weil die Mannheimer Fans eine PyroShow veranstalt­eten.

Die Gäste traten selbstbewu­sst auf, waren zeitweise optisch überlegen und hatten vor der Pause zwei gute Möglichkei­ten durch Hebisch und Deville. Auch nach dem Wechsel hatten Deville und Korte die Führung für Mannheim quasi auf dem Fuß, doch scheiterte­n sie an Torhüter René Vollath. Am Ende siegten die Uerdinger aufgrund ihrer größeren Effizienz.

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FOTO: IMAGO Maximilian Beister (links) bejubelt seinen Treffer.

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