Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Ein Blinder auf dem höchsten Gipfel
Der Extremsportler Erik Weihenmayer hat sich in seinem Leben selten von einem Vorhaben abbringen lassen, auch nicht durch seine Behinderung. Weihenmeyer wurde 1968 im amerikanischen New Jersey mit der Erbkrankheit Retinoschisis geboren. Durch die Krankheit erblindete er im Alter von 13 Jahren vollständig. Trotzdem ließ er sich seine Leidenschaft, den Sport, nicht nehmen. Unter anderem war er Kapitän der Ringermannschaft seiner Schule. Später entdeckte er das Bergsteigen. Er bestieg als junger Mann Berge im Pamirgebirge in Tadschikistan und den Mount Kinley, den höchsten Berg Nordamerikas. Am 25. Mai 2001 schaffte Weihenmeyer als erster blinder Extremsportler den Aufstieg, der ihn endgültig international bekannt machte: Er bezwang den Mount Everest, den höchsten Gipfel der Erde. Sieben Jahre später hatte er die so genannten „Seven Summits“erklettert, die höchsten Berge jedes Kontinentes. Weihenmayer unterstützt seitdem auch andere Sportler mit Behinderungen dabei, ihre Ziele zu erreichen. So leitete er unter anderem eine Expedition von blinden Jugendlichen, die nach Tibet führte. Als erster blinder Sportler, der den Mount Everest bestieg, will er andere motivieren, ihre eigenen Grenzen zu überwinden – auch durch seine Autobiografie mit dem Titel: „Ich fühlte den Himmel. Ohne Augenlicht auf die höchsten Gipfel der Welt“.