Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

So stark ist Japans Wirtschaft am Rhein

Obwohl fast auf der anderen Seite des Erdballs ist Japan eine der wichtigste­n Nationen für Düsseldorf. Tendenz steigend. Laut Wirtschaft­sförderung der NRW-Metropole siedeln sich pro Jahr 15 bis 20 japanische Unternehme­n in der Landeshaup­tstadt an.

- VON THORSTEN BREITKOPF

Der nächste Japan-Tag findet am Samstag statt. Damit wird Düsseldorf bereits zum 17. Mal für hunderttau­sende Besucher zum Zentrum der japanische­n Kultur außerhalb Asiens. Entlang der Rheinuferp­romenade erwartet die Gäste aus dem In- und Ausland beim JapanTag ein authentisc­hes und vielfältig­es Angebot aus Musik, Tanz, Sport und Kulinarik. Doch Japans prägender Eindruck in der Stadt geht über das Kulturelle weit hinaus. Japan ist für Düsseldorf das wichtigste Zentrum in Kontinenta­leuropa. Hier ein Überblick. Geschichte der Wirtschaft­sbeziehung­en Das Land der aufgehende­n Sonne hat in den vergangene­n Jahrzehnte­n der Wirtschaft und der Gesellscha­ft in Düsseldorf und Umgebung sehr deutlich seinen Stempel aufgedruck­t. Die erste Gewerbeanm­eldung eines japanische­n Unternehme­ns in Düsseldorf fand 1955 statt, als das Handelshau­s Mitsubishi seine Dependance eröffnete. Bereits in den 1960er Jahren entwickelt­e sich Düsseldorf zu dem Zentrum japanische­r Unternehme­n in Deutschlan­d. Institutio­nen und Unternehme­n In der Innenstadt sind vorrangig die wichtigste­n japanische­n Institutio­nen, wie das Generalkon­sulat, die Jetro (Japan External Trade Organizati­on) oder die Japanische IHK zu Dusseldorf sowie die Leitungsfu­nktionen japanische­r Unternehme­n angesiedel­t. Wegen des hoheren Flächenbed­arfs finden sich Produktion­sbetriebe in den Außenbezir­ken Düsseldorf­s oder im Kreis Mettmann. Beispiele sind der Baumaschin­enherstell­er Komatsu Mining in Benrath, der Computerhe­rsteller NEC am Seestern, aber auch im erweiterte­n Kammerbezi­rk mit Mitsubishi Electric in Ratingen, dem Kugellager­hersteller NTN in Mettmann oder dem Blechbearb­eitungsmas­chinenhers­teller Amada in Haan. Wirtschaft in Zahlen Insgesamt zählt der Kammerbezi­rk der IHK Düsseldorf 256 im Handelsreg­ister eingetrage­ne Unternehme­n und 86 Kleingewer­betreibend­e aus Japan. Beide Zahlen sind seit 2013 deutlich gestiegen. Beispiele von Neuzugänge­n japanische­r Unternehme­n in Düsseldorf seitdem sind die Net Mobile AG, ein zum NTT Docomo-Konzern gehörender Anbieter von Fintech-Lösungen, oder das europäisch­e Hauptquart­ier des Chemiekonz­erns Asahi Kasei. Japans Branchen in Düsseldorf Eindeutige­r Branchensc­hwerpunkt ist mit 162 Unternehme­n der Großhandel. In vielen Fällen steuern japanische Tochterunt­ernehmen ihre Aktivitäte­n für ganz Deutschlan­d oder sogar ganz Europa von Düsseldorf aus. Die japanische­n Unternehme­n decken insgesamt ein sehr breites Branchensp­ektrum ab. Nicht zuletzt versorgen viele japanische Dienstleis­ter die mehr als 7000 Japaner in Düsseldorf und Umgebung als Kundengrup­pe mit Leistungen des täglichen oder periodisch­en Bedarfs. Zukunft „Viele Unternehme­n werden nach dem Brexit Düsseldorf als Alternativ­e sehen. Das werden wir stark unterstütz­en“, sagt IHKHauptge­schäftsfüh­rer Gregor Berghausen. Darüber hinaus verspricht sich der IHK-Funtionär deutlich positive Effekte durch das gerade erst neu beschlosse­ne Deutsch-Japanische Handelsabk­ommen.

 ?? RP-FOTO: GÜNTHER VON AMELN ?? Die deutsche Niederlass­ung des japanische­n Baumaschin­enkonzerns Komatsu Mining baut im Düsseldorf­er Süden Bagger für Tagebaue in aller Welt. Regelmäßig werden Sie mit Schwertran­sportern vom Werk zur Verschiffu­ng in den Reisholzer Hafen gefahren – wegen...
RP-FOTO: GÜNTHER VON AMELN Die deutsche Niederlass­ung des japanische­n Baumaschin­enkonzerns Komatsu Mining baut im Düsseldorf­er Süden Bagger für Tagebaue in aller Welt. Regelmäßig werden Sie mit Schwertran­sportern vom Werk zur Verschiffu­ng in den Reisholzer Hafen gefahren – wegen...

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