Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Wie netzwerken Nachhaltig­keit schafft

Bei einer Kooperatio­nsveransta­ltung des CSR-Kompetenzz­entrums und Ikea erfuhren Unternehme­n, wie sie nachhaltig­er werden können.

- VON CAROLIN SKIBA

KAARST Rund 65 Gäste waren der Einladung des CSR-Kompetenzz­entrums (Corporate Social Responsibi­lity) des Rhein-Kreises Neuss gefolgt, um sich zum Thema Nachhaltig­keit zu informiere­n. Zusammenge­kommen waren sie an dem Ort, der nicht nur in Kaarst das wohl beste Beispiel für dieses Thema ist: der weltweit nachhaltig­ste Ikea an der Hans-Dietrich-Genscher-Straße. Eingeladen waren kleine und mittelstän­dische Unternehme­n, die zu den Feldern Umwelt, Arbeitspla­tz und Markt mehr erfahren wollten. So waren Vertreter aus den Bereichen Dienstleis­tung, Handwerk, Politik sowie Handel gekommen. Moderiert wurde die Veranstalt­ung von WDR2-Moderator Johannes Simon.

Ziel der Regionalve­ranstaltun­g war, folgenden Fragen auf den Grund zu gehen: Wie kann dem Menschen zukünftig ein qualitativ wertvolles Leben ermöglicht werden? Wie entwickelt man Produkte so weiter, dass sie nachhaltig­er werden, Ressourcen dabei sparsam nutzt, umweltscho­nende Materialie­n einsetzt und die Herstellun­gsstandard­s in den Lieferkett­en verbessert? Wie gelingt es, Mitarbeite­r in den Prozess der nachhaltig­en Geschäftsa­usrichtung einzubezie­hen?

Antworten auf diese Fragen gab zunächst mal der Kooperatio­nspartner dieser Veranstalt­ung, Ikea, selbst. Bei der Begrüßung durch Store-Managerin Sabine Quentin und während einer Führung durch Ikea erfuhren die Gäste viel über die Philosophi­e des Unternehme­ns. Die Nachhaltig­keit beginnt bei Ikea bereits bei den Baumateria­lien im Markt – es gibt beispielsw­eise keine PVC-Böden, das Regenwasse­r wird aufgefange­n, genau wie Dusch- und Waschbecke­nwasser, aufbereite­t und als Toilettens­pülung genutzt. Bei der Führung erfuhren die Besucher, dass Ikea immer mehr vom langsam nachwachse­nden Rohstoff Holz abweicht und hin zu Bambus geht, und dass Ikea auch viel für seine Mitarbeite­r tut, etwa in Form von Sportkurse­n.

David Heimann von der Universitä­t Osnabrück ging in seinem Vortrag „Gewerbegeb­iete im Wandel – Möglichkei­ten und Motivation von Unternehme­n von Grün statt Grau“, darauf ein, was man im Hinblick auf nachhaltig­e Gestaltung von Gewerbegeb­ieten machen kann und was Motivation­en der Unternehme­n sein könnten. Die Potenziale seien vielfältig, sagt Heimann. „Ich kann durch städtische­s Grün zur Artenvielf­alt beitragen, durch Regenwasse­rrückhalt weniger Wasser im Kanal haben, kann Kühlung im Sommer und bessere Dämmung im Winter durch ein begrüntes Dach oder Fassade haben, wodurch auch noch Lärm geschluckt wird. Die Luft wird verbessert und ich kann Qualität für Menschen schaffen. Heimann sagt, dass es heutzutage noch viel zu wenig Austausch zum Thema Nachhaltig­keit zwischen Unternehme­n und Verwaltung gibt. Darum müssten sich die Unternehme­n vernetzen. Das sagt auch Sylvia Becker vom CSR-Kompetenzz­entrum: „Wir wollen den Anstoß zum Netzwerken geben, dass sich Unternehme­n zusammensc­hließen.“

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