Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Sport braucht Zukunfts-Analyse
Hier mal einen Kunstrasenplatz bauen, dort mal einen sanieren. Die Vereine freut das, klar. Jeder will schließlich im eigenen Ort die besten Voraussetzungen schaffen, damit Sportler sich nicht hin zu anderen Clubs in der Nachbarschaft orientieren. Aber die Kosten sind immens – und Grevenbroich tut derzeit mal wieder so, als ob Geld satt in der Stadtkasse wäre. Und als ob es kein Sanierungsziel 2024 geben würde.
Im Sportbereich gibt es einen Investitionsstau von mehreren Millionen Euro. Doch muss vor dem Hintergrund äußerst begrenzter Mittel überall saniert werden, ist das Geld in jedem Ort gut angelegt? Fragen wie diese könnten beantwortet werden, wenn die Gesamtsituation in der Stadt einmal untersucht würde – also die Entwicklung von Vereinen und Sportarten wie mögliche Vernetzungen und Fusionen.
Sportdezernent Michael Heesch hat eine solche Potenzialanalyse bereits 2016 gefordert, und hat sich vor dem Rat eine blutige Nase geholt. Die Politik lehnt ein 35.000 Euro teures Experten-Gutachten ab und sieht die Sportverwaltung am Zuge – wohlwissend, dass sie solche Prognosen nicht leisten kann. Seitdem ist Ruhe. Immer neue Begehrlichkeiten machen aber deutlich, dass die Stadt eine solche Analyse braucht, wenn – nicht vorhandenes – Geld weiter nach dem Gießkannenprinzip verteilt werden soll. Das Thema muss wieder auf den Tisch. wiljo.piel
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