Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Jetzt soll es die B-Jugend richten
Die Rhein-Neckar Löwen patzen auf der Zielgeraden der Handball-Bundesliga. Jetzt soll die B-Jugend den Deutschen Meistertitel holen, braucht dafür aber im heutigen Halbfinal-Rückspiel einen Sieg über den TSV Bayer Dormagen.
DORMAGEN Auf der Zielgeraden der Handball-Bundesliga geht den Rhein-Neckar Löwen die Puste aus: Nach der 23:24-Niederlage gegen MT Melsungen am Donnerstagabend, der ersten vor heimischem Publikum in der gesamten Saison, hat es der Titelverteidiger nicht mehr selbst in der Hand, zum dritten Mal in Folge Deutscher Meister zu werden, sondern muss auf einen Ausrutscher der SG Flensburg-Handewitt in den restlichen beiden Saisonspielen in Lübbecke und gegen FrischAuf Göppingen hoffen.
Damit es trotzdem neben dem DHB-Pokalsieg einen Titel im Kraichgau zu feiern gibt, lastet die Verantwortung nun auf den schmalen Schultern der B-Jugend. Die kann heute (16 Uhr, Spiel wird im Livestream auf www.dhb.de/live übertragen) mit einem Sieg über den TSV Bayer Dormagen zumindest den Einzug ins Finale perfekt machen. Dort wartet dann sehr wahrscheinlich der Nachwuchs des SC Magdeburg, der sich im anderen Halbfinal-Hinspiel mit 28:21 bei GWD Minden durchsetzte.
Das erste Duell zwischen dem TSV Bayer Dormagen und den Rhein-Neckar Löwen endete 31:31Unentschieden. „Und wenn er erneut so eine Leistung abrufen können, haben wir eine Chance, ins Finale einzuziehen“, sagt TSV-Trainer David Röhrig. Die Ausgangslage ist klar, zumindest was die Regeln angeht: Beiden Mannschaften reicht zum Finaleinzug ein Sieg egal in welcher Höhe. Steht es nach 50 Mi- nuten erneut Unentschieden, entscheidet die höhere Zahl der Auswärtstore – die Dormagener müssten in diesem Fall also mehr als 31 Treffer erzielen. Nur wenn es beim Schlusspfiff erneut 31:31 stehen sollte, gibt es eine Verlängerung.
Die psychologische Ausgangslage ist so eindeutig nicht. Die Gastgeber gelten wie im Hinspiel als Favorit, stehen aber entsprechend unter Druck. Auf der anderen Seite sieht Trainer Daniel Meyer noch erhebliches Steigerungspotenzial bei sei- nen Jung-Löwen: „Wir haben eine schlechte Partie gezeigt und sind sehr unzufrieden mit unserer Leistung. Im Rückspiel wollen und müssen wir uns deutlich steigern.“David Röhrig hingegen hatte nichts auszusetzen am Auftritt seiner Schützlinge. Und auch mit ein paar Tagen Abstand sagt der TSV-Trainer: „Im letzten Spiel haben wir am Maximum gespielt“.
Dumm nur, dass unter der Woche das Verletzungspech zugeschlagen hat: Torhüter Yorick Wolters klagt über Probleme am Ellbogen, ob sie bis heute Nachmittag wieder behoben sind, scheint eher fraglich. „Das ist natürlich blöd für uns“, sagt Röhrig, „Yorick ist Kapitän und Antreiber der Mannschaft.“Doch sein Vertreter zwischen den Pfosten, Luca Zwering, habe in den vergangenen Tagen „toll trainiert. Ich bin sicher, dass er der Mannschaft heute helfen wird“, ist Röhrig überzeugt. Sicherheitshalber wird Benni Ludorf, der sonst den Kasten der im gesamten Saisonverlauf inklusive der Finalrunde um die Westdeutsche Meisterschaft ungeschlagenen C-Jugend hütet, heute mit nach Östringen reisen.