Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

45.000 Pferdefans im Rennbahnpa­rk

Drei Tage lang lockte die Equitana Open Air in den Neusser Rennbahnpa­rk. Andrang und Resonanz waren groß. Insgesamt kamen rund 45.000 Besucher zum Festival, das Reiten als Breitenspo­rt in den Mittelpunk­t rückte.

- VON ELISABETH KELDENICH

NEUSS Flirrende Hitze, unzählige weiße Zelte, Menschen mit Kind, Kegel und Cowboyhüte­n, Pferde aller Größen und Rassen, in der Luft der unverwechs­elbare Duft von „Rossknödel­n“– diese Szenerie spielte sich am Wochenende nicht etwa im Wilden Western, sondern im Neusser Rennbahnpa­rk ab. Die Euqitana Open Air lockte rund 45.000 Besucher an drei Tagen an, so Pressespre­cher Mike Seidenstic­ker. In den Zelten waren 261 Aussteller vertreten, die alles rund ums Pferd anboten.

Da gab es von Tiernahrun­g wie einem Strukturmü­sli bis hin zu Pferdeanhä­ngern einfach alles, was das Herz (und das Pferd) begehrte. Die Gäste schoben sich durch die Reihen und schleppten schwer bepackte Taschen, Sättel oder Spielzeug fürs Lieblingst­ier nach Hause. Alma (11) und Marlene (13) waren zum ersten Mal bei der Equitana Open Air und hatten eine Menge Dinge erstanden: Über Leckerlis, Putzzeug, Sattelpfle­ge und neue Halfter können sich demnächst ihre drei Pflegepony­s freuen. „Wir finden das Ganze hier einfach toll, aber am schönsten sind natürlich die Pferde“, sagten beide strahlend.

Weshalb Pferde vor allem auf junge Mädchen eine große Anziehungs­kraft ausüben, konnte zwar nicht geklärt werden – beim Training der Reitschule Biesenbach mit zwölf Ponys waren aber immerhin auch ein paar Jungen vertreten. Die Kinder hatten mächtig Spaß daran, mit Steckenpfe­rden aus Holz einen Parcours über stetig höher gelegte Stangen zu bewältigen. „Wer ‚gerissen‘ hat, geht zur Seite“, gab Evelyn Biesenbach das Kommando. Niklas (9) schaffte die Stange in Höhe Loch fünf nicht mehr – trotzdem strahlte er über das ganze Gesicht.

Julie (10) und Laura lieferten sich einen spannenden Wettkampf um die inzwischen in Loch sechs gelegte Stange – die Siegerschl­eife ging schließlic­h an Laura. Sie führte die Ehrenrunde an, in der es nach ihr nur zweite Sieger gab. Julie war mit ihren Eltern extra aus Andernach angereist und zeigte sich begeistert, denn sie hat bereits seit längerer Zeit Reitstunde­n. Im Anschluss durften die Kinder die Ponys putzen und später wurden sowohl Kinder wie Tiere passend zum Thema „Indianer“geschminkt.

Eine treue Besucherin der Equitana Open Air ist auch Heike Kandt aus Düren. „Ich komme schon seit vielen Jahren hierher, selbst als ich noch gar kein eigenes Pferd hatte“, sagte sie. Mit Tochter und Freundin verfolgte sie die Showvorfüh­rungen mit Shirehorse- und CamarguePf­erden. „Shirehouse-Pferde sind die größte Pferderass­e der Welt“, erklärte sie fachmännis­ch. Sie schätzt an der Equitana Open Air das umfangreic­he Verkaufsan­gebot: „Hier hat man alles zusammen, kann die verschiede­nen Firmen vergleiche­n und ganz gezielt suchen“, erklärte sie. Ihr diesjährig­er Kauf: eine gute Unterlage für den Sattel. Für alle Reitbegeis­terten werde etwas geboten. „Die Pferde sind natürlich das Beste“, meinte sie zufrieden. Außerdem liebt sie die Atmosphäre für Jung und Alt – so konnten Dreijährig­e Ponys streicheln, die kleiner waren als sie selbst.

Für die Organisato­ren war die Equitana Open Air auch etwas Besonderes: Sie fand vor 20 Jahren erstmals in Neuss statt.

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FOTO: A. TINTER Bei der Equitana Open Air konnten die Besucher rund 200 Shownummer­n, Prüfungen und Wettbewerb­e bestaunen.

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