Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss
Sebastianer knacken 1300-Mitglieder-Marke
Beim Königsehrenabend gab es viel Grund zum Feiern, aber auch einen kleinen Schönheitsfehler.
KAARST (barni) „Wir sind seit 30 Jahren zum ersten Mal ohne Jungschützenkönig – der amtierende König war im März aus beruflichen Gründen zurückgetreten“, sagte Claus Schiffer, Präsident der Kaarster St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft am Freitagabend auf dem Königs- und Generalitätsehrenabend. Das war es dann aber auch schon an negativen Meldungen, und von diesem kleinen Schönheitsfehler lassen sich die Schützen nicht die gute Laune vermiesen.
Ausgesprochen Positives hörte sich so an: „Entgegen dem bundesweiten Trend wächst unsere Bruderschaft jedes Jahr – wir werden jetzt erstmals die 1300-MitgliederMarke überschreiten“, kündigte Schiffer an. Und er fügte hinzu: „Darauf können wir stolz sein, das gibt es nur in Kaarst.“Bürgermeisterin Ulrike Nienhaus erklärte, Schützenkönig Dirk I. Andreas sei ein Glücksgriff für Kaarst – „und mit seinem Zug im Rücken kann eigentlich nichts schiefgehen“. Der König sprach zu seinem „Volk“: „Das Lied ,Zusammen’ ist fast schon zu einer Art Hymne für uns geworden.“Die Gemeinschaft und „jede Menge wunderbare Termine“, das waren für ihn bis jetzt die prägenden Erlebnisse. Er rief dazu auf, für das Kunstcafé Einblick und das Marienheim-Hospiz zu spenden – diese beiden Einrichtungen werden in diesem Jahr vom Königshaus unterstützt.
Zum 18. Mal wird General Klaus Gehlen beim Schützenfest voranreiten. Der betonte: „Glaube, Sitte und Heimat sind Werte, mit denen wir etwas anfangen können. Heimat ist ein sicherer Anker in einer schnelllebigen Zeit.“Sein dringender Appell vor dem Hintergrund der von der SPD-Fraktion angestoßenen Diskussion um den Standort des Kriegerdenkmals: „Hände weg von unserem Denkmal – das sage ich in aller Deutlichkeit.“
Und Klaus Gehlen gab jetzt zum 18. Mal seine Devise „Mensch bleiben – egal, was kommt“aus. Bei schönem Frühsommerwetter zogen die Schützen mit Fackeln zum Alten Dorf, wo ein Vorbeimarsch an den Majestäten erfolgte.