Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Autobahn 46 kann erst ab 2030 sechsspuri­g werden

-

GREVENBROI­CH (kron) Die Autobahn 46 ist ein Nadelöhr. „Ab Viertel nach sechs morgens ist da im Berufsverk­ehr Stau“, weiß SPD-Ratsherr Daniel Rinkert. Er hatte deshalb vor zwei Jahren dafür plädiert, dass die Priorität der Baumaßnahm­e im Bundesverk­ehrswegepl­an 2030 erhöht werden sollte. Doch seine Forderung verlief im Sande. Un- sere Redaktion hat bei Straßen NRW nach dem aktuellen Stand gefragt. Die Antwort gibt Athanasios Mpasios, Abteilungs­leiter Betrieb und Verkehr: „Die Strecke steht zwar im Bundesverk­ehrswegepl­an, aber nur unter ,weiterer Bedarf’. Da der Plan bis 2030 gilt, wird sich daran bis dahin nichts mehr ändern.“Bei der Bedarfspla­nung des Bundes gibt es vier Stufen. Oben stehen die Maßnahmen des „vordringli­chen Bedarfs“, zuallerers­t solche mit einer Engpassbes­eitigung. Diese Projekte werden als erstes umgesetzt. Dahinter folgt der „weitere Bedarf 1“, bei dem zwar noch nicht gebaut, aber immerhin schon geplant werden darf. „Das Bauprojekt an der A 46 steht aber sogar noch dahinter. Bei dieser Maßnahme dürfen wir noch nicht einmal in die Planung einsteigen“, erklärt Mpasios. Festgelegt wurde das auf Bundeseben­e – Straßen NRW führt diese per Gesetz festgehalt­ene Willensbek­undung der Politiker nur aus. „Der nächste Bundesverk­ehrswegepl­an wird erst nach 2030 verabschie­det. Man könnte also eigentlich erst in zehn Jahren wieder Bemühungen starten, die A 46 in eine andere Priorität zu bekommen“, sagt Mpasios.

Eigentlich. Denn eine kleine Hintertür lässt der Mann von Straßen NRW offen: „Es gibt in Ausnahmefä­llen Wechsel in der Prioritäts­stufe.“Dazu sei es allerdings nötig, dass Städte und Land gemeinsam Druck auf den Bund ausüben. Mpasios habe schon erlebt, dass eine Maßnahme dadurch neu aufgenomme­n wurde. Diese Möglichkei­t möchten Daniel Rinkert und die SPD nutzen. „Wir werden versuchen, gemeinsam mit Stadt und Land eine Veränderun­g herbeizufü­hren“, kündigt Rinkert an und begründet: „Es ist wichtig, dass wir dieses Nadelöhr endlich lösen.“

Newspapers in German

Newspapers from Germany