Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Lehrerin im Gepäck

Um Riesen und Zwerge geht es in der Komödie „Hilfe, ich hab meine Lehrerin geschrumpf­t“, die heute zu sehen ist.

- VON BRITTA SCHULTEJAN­S UND CARSTEN RAVE

BERLIN (dpa) Odysseus begegnet einem übergroßen Zyklopen, Gulliver auf seinen Reisen Zwergen und Riesen. David kämpft in der Bibel gegen den Riesen Goliath, auch Zauberlehr­ling Harry Potter hat es bei seinem Freund Hagrid mit einem Halbriesen zu tun. Das gedruckte Wort und das Bewegtbild sind immer wieder auf der Suche nach Extremen, um maximales Publikumsi­nteresse zu erzeugen.

In den USA spielte Ende der 1980er Jahre die Komödie „Liebling, ich habe die Kinder geschrumpf­t“um einen verrückten Wissenscha­ftler, der seine und die Nachbarski­nder ungewollt minimiert, etwa 130 Millionen Dollar ein. Das Thema lag ebenso der gleichnami­gen USFernsehs­erie zugrunde, die Ende der 90er Jahre produziert wurde und auch in Deutschlan­d zu sehen war.

Auch der deutsche Film „Hilfe, ich hab meine Lehrerin geschrumpf­t“reiht sich in die kontrastie­rende Welt von Groß und Klein ein. Die Komödie, in der unter anderem die Schauspiel­er Anja Kling und Otto Waalkes zu sehen sind, kam 2015 in die deutschen Kinos. Am heutigen Samstag ist der Film als Free-TVErstauss­trahlung um 20.15 Uhr beim Privatsend­er Vox zu sehen.

Und darum geht es in der Schulkomöd­ie: Der elfjährige Felix (Oskar Keymer) kommt neu an die Schule und hat sich vorgenomme­n, diesmal alles richtig zu machen. Schließlic­h will er vor allem seinen Papa (Axel Stein) nicht enttäusche­n. Die von allen gehasste Schuldirek­torin Frau Dr. Schmitt-Gössenwein (Anja Kling) hat ihn aber vom ersten Tag an auf dem Kieker.

Die Machtverhä­ltnisse ändern sich erst, als er sie versehentl­ich auf die überschaub­are Größe von 15 Zentimeter­n schrumpft. Wie er das gemacht hat, weiß er nicht. Womöglich hat aber der Geist des Schulgründ­ers, gespielt von Otto Waalkes, etwas damit zu tun.

Fortan muss der Junge nicht nur gemeinsam mit seiner Freundin Ella (Lina Hüesker) versuchen, Lehrerin Schmitt-Gössenwein wieder auf Normalmaß zu bringen, sondern auch den fiesen Mario und dessen Vater Schulrat Henning (ein satirische­r Lichtblick: Justus von Dohnányi) davon abhalten, aus der Bildungsan­stalt eine Elite-Schule für Besserverd­iener zu machen.

Dabei gerät die Verfilmung des gleichnami­gen Kinderbuch­es von Sabine Ludwig fast ein wenig alter- tümlich. Lerneffekt: Man schafft mehr, wenn man zusammenhä­lt. Außerdem soll das Lernen auch Spaß machen. Die Idee war vielleicht rebellisch und neu in Zeiten von Frontalunt­erricht und Zeigestock. Ob das jedoch heute noch zur Lebenswirk­lichkeit von Schülern passt, sei dahingeste­llt. So wirkt der Film ein wenig aus der Zeit gefallen.

Drei Jahre später, Anfang 2018, war auch schon die Fortsetzun­g auf dem Markt: „Hilfe, ich hab meine Eltern geschrumpf­t“. Auch in dem Film geht es wieder um Felix, der sich am Otto-Leonhard-Gymnasium eingelebt hat, als seine Eltern die Stadt auch schon wieder verlassen wollen: Es soll nach Dubai gehen – und damit geht der Ärger weiter. Dieses Mal trifft es allerdings seine Eltern. „Hilfe, ich hab meine Lehrerin geschrumpf­t“, Vox, Sa., 20.15 Uhr

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FOTO: VOX Rektorin Schmitt-Gössenwein (Anja Kling) wird in der Komödie von ihrem Schüler Felix (Oskar Keymer) geschrumpf­t. Als sie nur noch 15 Zentimeter groß ist, ändern sich die Machtverhä­ltnisse.

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