Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Bundesweit erste ambulante Reha für Kinder und Jugendlich­e

Deutsche Rentenvers­icherung Rheinland und Uniklinik Köln bieten Hilfe bei neurologis­chen und orthopädis­chen Krankheite­n an.

- VON JUSTINE HOLZWARTH

Köln Eine Gesetzesän­derung macht es möglich: Ambulante Reha-Leistungen sind jetzt auch für Kinder und Jugendlich­e vorgesehen. Das kann die Uni-Reha, das Zentrum für Prävention und Rehabilita­tion der Uniklinik Köln, nun gemeinsam mit der Deutschen Rentenvers­icherung Rheinland erstmals anbieten. Seit gestern können Kinder und Jugendlich­e aus dem Rheinland mit neurologis­chen und orthopädis­chen Erkrankung­en, aber auch Kinder und Jugendlich­e mit Übergewich­t, hier eine ambulante Reha machen.

„Damit wurde eine Versorgung­slücke geschlosse­n“, sagt Holger Baumann, Geschäftsf­ührer der Deutschen Rentenvers­icherung Rheinland. „Wir hoffen, damit – in Ergänzung zu den stationäre­n Reha-Angeboten – einen wesentlich­en Beitrag für die Gesundheit­sförderung sowie die Sicherung der Ausbildung­sfähigkeit der Kinder und Jugendlich­en zu leisten“, sagt Baumann. Und Prof. Eckhard Schönau, Geschäftsf­ührer und Ärztlicher Leiter der Uni-Reha, ergänzt: „Aufbauend auf erfolgreic­hen Erfahrunge­n im Bereich der Rehabilita­tion von Kindern und Jugendlich­en ha- ben wir gemeinsam mit der Deutschen Rentenvers­icherung Rheinland dieses neue ambulante RehaKonzep­t entwickelt.“

Das Konzept ist benannt als Ambulante Medizinisc­h-Lebenswelt orientiert­e Rehabilita­tion (AMLOR) für Kinder und Jugendlich­e. „Unser Ziel dabei ist die zeitliche Vereinbaru­ng der Alltagsakt­ivitäten mit dem therapeuti­schen Konzept. Wir hoffen, so ein ambulantes Angebot konzipiert zu haben, dass mit der Lebenswirk­lichkeit unser Patienten – mit der Schule, mit der Ausbildung und dem alltäglich­en Familienle­ben – in Einklang zu bringen ist“, sagt Prof. Schönau weiter. Insgesamt über sechs Monate wechseln sich kurzfristi­ge wöchentlic­he Therapieph­asen am Nachmittag mit zweiwöchen­tlichen einzelnen Therapieei­nheiten ab. Ein wesentlich­er Therapieba­ustein ist dabei die Anleitung für ein Trainingsp­rogramm, das zu Hause fortgeführ­t werden kann.

Das Konzept wird wissenscha­ftlich durch die Uni-Reha, das Institut für Gesundheit­sökonomie und Klinische Epidemiolo­gie sowie der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedi­zin der Uniklinik Köln begleitet.

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FOTO: DPA Ambulante Reha-Leistungen können nun auch Kinder und Jugendlich­e in Anspruch nehmen.

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