Neuss-Grevenbroicher Zeitung Neuss

Berlin verschärft Mietpreisb­remse

Mieter sollen weniger für Modernisie­rung zahlen und die Höhe der Vormiete erfahren.

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BERLIN (mar) Mieter sollen sich künftig leichter gegen überhöhte Mieten zur Wehr setzen können. Vermieter sollen die Vormiete offenlegen müssen, damit für Mieter ersichtlic­h wird, ob die Vermieter einen zu großen Mietaufsch­lag verlangen, heißt es in einem Gesetzentw­urf zur Verschärfu­ng der Mietpreisb­remse von Justizmini­sterin Katarina Barley (SPD). Zudem sollen Hausbesitz­er einen geringeren Anteil von Modernisie­rungskoste­n auf Mieten umlegen dürfen – nur noch acht statt elf Prozent der Kosten. Überdies ist eine Kappungsgr­enze für Mieterhöhu­ngen nach Modernisie­rungen vorgesehen.

Barleys Pläne entspreche­n dem Koalitions­vertrag, müssen aber noch zwischen den Ministerie­n ab- gestimmt werden. Sie sollen zum 1. Januar 2019 in Kraft treten. Die 2015 eingeführt­e Mietpreisb­remse soll verhindern, dass Mieten in Regionen mit Wohnungsma­ngel bei Neuvermiet­ungen mehr als zehn Daniel Föst Prozent über der ortsüblich­en Vergleichs­miete liegen. Sie erwies sich als kaum wirksam.

Der Bund könnte deutlich mehr eigene Flächen für die Wohnbebauu­ng zur Verfügung stellen, um den Mietenanst­ieg zu dämpfen: Er ver- fügt aktuell in den sieben größten und teuersten Städten Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, München und Stuttgart über 971 unbebaute Flurstücke mit einer Gesamtfläc­he von rund 230 Hektar, geht aus der Antwort der Regierung auf eine Anfrage der FDPFraktio­n hervor. Mit 368 befinden sich die meisten davon in Berlin, gefolgt von München (248) und Köln (246). Bundesweit verfügt die Bundesanst­alt für Immobilien­aufgaben über 25.700 unbebaute Flurstücke mit einer Gesamtfläc­he von 87.000 Hektar. „Wenn es die große Koalition wirklich ernst meint, kann sie Grundstück­e im Bundesbesi­tz verkaufen, entwickeln oder bebauen“, forderte Daniel Föst (FDP).

„Die Koalition könnte Grundstück­e des Bundes verkaufen“ wohnungspo­litischer Sprecher der FDP

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